Bochum-Stiepel. . Erst im Frühjahr oder Sommer 2016 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Insolvenz zweier Unternehmen wirft den Plan zurück. Lkw fahren wieder.

Weiter mächtig in Geduld üben müssen sich die Autofahrer und Anwohner entlang der Kosterstraße zwischen Stiepel und der Ruhrbrücke. Erst im Frühjahr oder Sommer 2016 werde der Ausbau der Straße fertig sein, teilt Straßen-NRW mit.

„Keiner weiß, wie kalt der Winter wird“, meint Sprecher Frank Hausendorf. „Und nach den Ereignissen der jüngeren Vergangenheit gehe ich da mittlerweile defensiv ran.“ Nach ersten Planungen hätte die Großbaustelle ursprünglich schon in diesem Frühjahr abgeschlossen sein sollen, das zuletzt anvisierte Bauende lag im Herbst 2015 – doch auch das ist jetzt hinfällig.

Zwei Unternehmen meldeten Insolvenz an

Grund: Gleich zwei an der Baustelle beteiligte Unternehmen meldeten Insolvenz an. „Diese sollten Teile für zwei große Stützwände liefern, die noch fehlen“, meint Hausendorf. Daraus sollen sechs Meter hohe, mit Steinen befüllte Gabionenwände werden – eine davon ist auf der Kosterstraße jetzt bereits zu sehen. Ohne diese Teile würden die Bauarbeiten zumindest an dieser Stelle ruhen. Ein Stillstand sei das aber nicht: „An anderen Stellen wird natürlich weiter gearbeitet.“

Sechs Meter hohe Gabionenwände entstehen derzeit an der Kosterstraße. Doch die Insolvenz zweier Bauunternehmen verzögert die Arbeiten.
Sechs Meter hohe Gabionenwände entstehen derzeit an der Kosterstraße. Doch die Insolvenz zweier Bauunternehmen verzögert die Arbeiten. © Fischer / WAZ FotoPool

Doch der Sprecher zeigt sich zuversichtlich, dass in Kürze eine neue Firma gefunden werde, um die noch ausstehenden Arbeiten zu erledigen. In ganz Deutschland habe Straßen-NRW nach Ersatz gesucht – und stehe kurz davor, den Auftrag erneut vergeben zu können. „Wir sind auf gutem Weg, eine Lösung zu finden, damit es hier weiter geht.“

Baustellenampel regelt den Verkehr

Bis dahin schleppen sich die Autos auf der wichtigen, weil direkten Verbindungsstraße zwischen Bochum und Hattingen weiter durch eine riesige Baustelle. Wenn diese eines Tages abgeschlossen ist, dann fließt der Verkehr in Richtung Stiepel zweispurig, während die Gegenrichtung einspurig bleibt. Auch ein Radweg wird dann befahrbar sein – und den halten nicht wenige für eine ausgezeichnete Idee. Denn wer einmal mit dem Rad die Kosterstraße den Berg hinauf gestrampelt ist, der weiß, wie eng und gefährlich dies an vielen Stellen immer ist.

Momentan regelt eine Baustellenampel den Verkehr. Teile der Kosterstraße sind nur auf einer Spur befahrbar, die sich der Verkehr in beiden Richtungen brüderlich teilen muss. Größere Staus seien aber nicht die Folge: „Ich fahre da öfter lang“, meint Hausendorf, „und eigentlich geht das immer relativ zügig.“

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Einen kleinen Erfolg landeten die Speditionen und andere Betriebe mit Schwerlastverkehr auf Hattinger Seite. Ihnen machte die nicht enden wollende Baustelle besonders zu schaffen, weil die Kosterstraße für Fahrzeuge über zwölf Tonnen lange gesperrt war. Die Folge: Die Brummis mussten teils erhebliche Umwege in Kauf nehmen, finanzielle Verluste inklusive.

Firmen wie die Spedition Kerkemeier oder Air Products gefiel dies überhaupt nicht. Laut Kerkemeier-Geschäftsführer Friedrich Kost seien finanzielle Verluste für sein Unternehmen „im sechsstelligen Bereich“ zu beklagen gewesen. Dem Drängen dieser Firmen sowie der Stadt Hattingen und auch der IHK gab Straßen-NRW schließlich nach: Die schweren Laster dürfen die Kosterstraße seit April wieder befahren.