Stiepel. .

In die dritte und damit letzte Etappe geht der Ausbau der Kosterstraße. Zwischen der Königsallee in Stiepel und der Ruhrbrücke hinüber nach Hattingen wächst die Landstraße 705 zu einer dreispurigen, besonders für den Schwerlastverkehr ausgebauten Verkehrsachse. Anfang nächsten Jahres soll die 8,2 Mio. Euro kostende Modernisierung beendet sein. Doch wie bei vielen Großprojekten gehen auch hier die Meinungen über Sinn und Qualität auseinander.

So fasst Dipl.-Ing. Architekt Michael Schindler seine Kritik an der neuen Straße in drei Schlagworten zusammen: „Gigantomanie, Größenwahn, Geldverschwendung“. „Ich befahre täglich zwei bis vier Mal die Kosterstraße und muss mit ansehen, wie verschwenderisch mit Steuergeldern umgegangen wird“, schreibt er weiter.

Seine Hauptkritik richtet sich gegen „gigantische Steinwälle“ (Gabionen), die „ohne Grund über hunderte von Metern“ am Straßenrand aufgetürmt“ würden: „Das vorhandene Gelände und vor allen Dingen der Untergrund würden es erlauben, hier landschaftstypische Böschungen auszubilden, zu einem Bruchteil der Kosten, wie sie jetzt ausgegeben werden.“

Dass ausgerechnet die Gabionen kritisiert werden, verwundert Helgard Kleischmann von Straßen.NRW. Gerade diese Konstruktion sei gewählt worden, um den Eingriff in Natur und Landschaft so gering wie möglich zu halten. „Weil auf einer Seite der Hang angeschnitten wird, haben wir die Gabionen gewählt, weil sie sich besser in die Landschaft einpassen.“ Eine Böschung sei viel breiter und würde viel mehr Fläche beanspruchen.

Michael Schindler kritisiert auch die neuen Bushaltestellen, die „mit allem Schnick und Schnack“ ausgestattet, aber kaum genutzt würden. Das weist Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann zurück: „Das ist keine Luxushaltestelle, sondern eine nach üblichem Standard für Niederflurbusse mit hohem Bord, nicht mehr und nicht weniger.“

Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf-Inhoff (SPD) kann auch keine Gigantomanie erkennen. „Es ist der schmalst mögliche Ausbau für eine Straße dieser Art“, findet er. Denn nur die bergauf führende Strecke werde zweispurig ausgebaut. „Von den Bürgern ist diese Lösung ausdrücklich gelobt worden“, bekräftigt der Kommunalpolitiker.