Bochum. . Die noch geduldete Abkürzung über das Werksgelände ist bald nicht mehr möglich. Umwege durch Straßenbahnbaustelle sind ärgerlich und vorprogrammiert.

Mit schwerem Gerät hat ein Bauunternehmen damit begonnen, einen Graben für neue Versorgungsleitungen mitten über den Parkplatz des Opel-Werkes 2 zu ziehen. Es sind die Vorbereitungen für den Neubau des Warenverteilzentrums. Die vorbeihuschenden Privat-Wagen stören da nur. Von Opel bislang geduldet, führt ein Schleichweg zur Umgehung der Linie-310-Baustelle im Langendreerer Ortskern über das Werksgelände. Doch damit ist Schluss. Am Montag stopft der Autokonzern das Schlupfloch über die Österheidestraße.

„Ich finde das eine Zumutung“, sagt Anwohner Lothar Drees. Der 60-jährige gebürtige Langendreerer weiß sich keinen anderen Rat, um zur Oberstraße zu gelangen. Er kenne viele Nachbarn, die diese Strecke nutzen. Wenn Opel die jetzt dicht mache, müsse er einen gewaltigen Umweg über Dortmund in Kauf nehmen. „Früher“, so erinnert er sich, „ist diese Straße ein öffentlicher Weg gewesen“.

Neues Warenverteilzentrum

Wie berichtet, wird die Adam Opel AG auf dem Gelände des ehemaligen Getriebe-/Motorenwerks mit einer Investition von rund 60 Millionen Euro ein komplettes, hypermodernes Warenverteilzentrum „Warehouse“ errichten. Bis zum Herbst 2016 soll diese Anlage stehen. Künftig wird dann ein Kreisverkehr die Werke 2 und 3 sowie das dort entstehende Ziesak-Bauhaus besser verkehrstechnisch anbinden.

Wie ein Opel-Sprecher mitteilt, soll der Abriss von Teilen des alten Werks direkt nach den Sommerferien beginnen. „Parallel dazu haben wir bereits jetzt mit den Vorbereitungen für den Neubau, der zum Teil auf dem ehemaligen Parkplatz errichtet wird, begonnen.“ Die von vielen ortskundigen Anwohnern derzeit intensiv genutzte Ausweichstrecke müsse geschlossen werden, um eine Gefährdung der Mitarbeiter von Baufirmen auszuschließen.

Die Stadt wurde über diese Maßnahme bereits informiert. „Wir hatten daher geprüft, ob eine andere Ausweichstrecke einzurichten ist, was aber leider nicht der Fall ist“, so ein Stadtsprecher. In jedem Falle sichergestellt werde allerdings während der Bauzeit die Zufahrt von Feuerwehr und Rettungsfahrzeugen.

Zwar weist schon jetzt das Hinweissschild „Werksgelände der Adam Opel AG. Für Privatpersonen betreten verboten“ auf die Rechtslage hin. So wirklich stört dies aber bislang kaum jemanden.