Bochum. Erneut musste die Stadt Bochum der Bezirksregierung Arnsberg beispringen. Bis zu 150 Flüchtlinge könnten in der Turnhalle am Lohring unterkommen.
Der Flüchtlingsstrom nach Deutschland reißt nicht ab. Wöchentlich nimmt das Land NRW derzeit rund 5000 Hilfe suchende Menschen auf. Zum Vergleich: 2012 waren es insgesamt nur 15.000. Erneut musste die Stadt Bochum der Bezirksregierung Arnsberg beispringen. Am Montag stellte sie dem Land die Turnhalle der Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule am Lohring in Bochum-Mitte für eine Notunterkunft zur Verfügung. 99 Asylbewerber, darunter 30 Kinder, kamen sofort, weitere am Dienstag, bis zu 150 Plätze sind möglich.
Betreut werden die Flüchtlinge vor Ort vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der noch ehrenamtliche Helfer sucht. Gefragt sind auch Sprachkenntnisse. Die neuen Asylbewerber kommen aus Mazedonien, Bangladesch, Russland, Indien und Armenien. Wer helfen will, melde sich per Mail bei Fiona Zerres unter f.zerres@asb-bochum.de.
Drei Sportvereine sind betroffen
„Sehr, sehr kurzfristig“, nannte der Sprecher der Bezirksregierung Christian Chmel-Menges diese Maßnahme, warb aber um Verständnis für die Ausnahmesituation. „Wir erreichen Woche für Woche neue Höchststände.“ Die Notunterkunft soll nach Angaben der Behörde nur wenige Wochen helfen, ab August gingen Dauereinrichtungen des Landes in Hamm, Bielefeld, später in Essen und Gladbeck in Betrieb, heißt es. Chmel-Menges: „Eine Garantie gibt es aber nicht.“ Die ursprünglich für eine Übergangszeit zur Verfügung gestellte Lewackerschule gilt denn mittlerweile auch als „zentrale Einrichtung“ des Landes.
Betroffen von der Aufnahme der 150 Flüchtlinge am Lohring sind drei Bochumer Sportvereine, die die Halle regelmäßig nutzen: die Basketballer der Astro-Stars, die Volleyballer des TC Telstar und Sportler des TV Frischauf Altenbochum.