Bochum. . Immer wieder Ärger mit öffentlichen Toiletten: Jetzt ärgert sich eine Bahnfahrerin über das „WC-Center“ im Hauptbahnhof. „Das stinkt zum Himmel!“

„Diese Zustände stinken zum Himmel!“ Christine Zehnter ist regelmäßig mit der Bahn unterwegs. Wenn nötig, benutzt sie das WC im Hauptbahnhof. Das kostet einen Euro – und eine Menge Überwindung. „Man traut sich kaum auf das Klo. Für Bochum ist das alles andere als ein gutes Aushängeschild“, schimpft die WAZ-Leserin.

Ein knarzendes Drehkreuz, das man nur widerwillig anfasst. Zerknüllte Papiertaschentücher, gebrauchte Damenbinden und weiterer Unrat auf der verdreckten Treppe, die ins „WC-Center“ im Untergeschoss führt: Eine gepflegte und einladende Toilettenanlage sieht wahrhaft anders aus, bestätigte ein WAZ-Test am Freitag die Schilderungen von Christine Zehnter.

Wo herrscht Notstand bei der Notdurft?

Immer wieder gibt es Beschwerden über öffentliche Toiletten – nicht nur im Hauptbahnhof, sondern auch an anderen Stellen im Stadtgebiet. Zudem fehle es an WCs für die Allgemeinheit, wird häufig geklagt.

Wo sieht es besonders übel aus? Wo müsste dem Notstand bei der Notdurft dringend abgeholfen werden? Schreiben Sie an die WAZ-Redaktion, Huestraße 25, in 44787 Bochum, E-Mail:
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Zwar sind die Urinale und Metall-Toilettentöpfe in einem halbwegs akzeptablen Zustand. Allzu häufig wird hier aber nicht gereinigt, vermittelt sich dem Besucher, der besser nicht auf die Klobürsten schauen sollte. Auch ein Blick in den Spiegel ist ob des Drecks und der Abdrücke schwierig. Das Heißluftgerät für die Männer „hat so seine Zicken“, sagt ein Mitarbeiter. „Beim letzten Mal war das Gerät auf der Damentoilette komplett kaputt“, berichtet Christine Zehnter.

Schlechter Eindruck für Besucher

Für ihr Geld erwartet die Leserin mehr Sauberkeit und Komfort. „Ein Euro ist ja wohl happig genug“ – auch wenn der Automat pro WC-Gang einen Wert-Bon über 50 Cent ausspuckt, einzulösen in „Ihrem Erlebnisbahnhof“. Ebenso vehement prangert sie den Angstraum Bahnhof an. „Mitunter ist kein Mensch dort unten. Als Frau habe ich da alleine Schiss. Das ist wie ein Gefängnis.“ Und: „Welchen Eindruck erhalten die vielen Besucher im Hauptbahnhof von Bochum, die von einer derart üblen WC-Anlage ,empfangen’ werden?“ – ganz anders als es die porentief reinen Hochglanzbilder ausweisen, die der Hersteller der Bezahl-Klos im Internet präsentiert. Die „hochwertigen Sanitärsysteme“ seien „hell, freundlich und serviceorientiert“ und würden „rund um die Uhr in hygienisch einwandfreiem Zustand gehalten. Ein ansprechendes Design, dezente Musik sowie aufmerksames, freundliches und hilfsbereites Servicepersonal runden das Bild dieser Premium-WC-Anlage optimal ab“.

Die Deutsche Bahn sah sich am Freitag auf WAZ-Anfrage nicht in der Lage, eine Auskunft über die WC-Anlage zu geben. Der zuständige Mitarbeiter sei nicht erreichbar, hieß es bei der Pressestelle in Düsseldorf. Grundsätzlich begrüße man Hinweise von Kunden auf mögliche Missstände. So auch in Bochum. „Wir danken der Leserin und werden uns das genau anschauen“, so eine Sprecherin.

Christine Zehnter hofft auf baldige Abhilfe. Damit das Müssen nicht weiter zum Ärgernis wird.