Bochum. . Ein Häftling der JVA Bochum ist wegen einer Gewaltattacke auf einen JVA-Bediensteten verurteilt worden. Das Opfer ist seit 2013 dienstunfähig.
Nach 21 Eintragungen im Vorstrafenregister ist ein Gefangener (39) der JVA Bochum am Dienstag schon wieder verurteilt worden. Er hatte im September 2013 einen JVA-Bediensteten (51) bei der Essensausgabe kräftig gegen die Brust geschlagen, so dass dieser mit dem Kopf gegen ein Geländer krachte und eine Gehirnerschütterung und eine postraumatische Belastungsstörung erlitt.
Offenbar hatte er sich und seine Familie nach Äußerungen des Häftlings auch ernsthaft bedroht gefühlt. Bis heute ist er dienstunfähig geschrieben. Der Angeklagte versicherte ihm im Amtsgericht aber: „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass ich irgendwas vorhabe.“ Er habe „keinen Bock mehr auf solche Geschichten“. „Es tut mir leid, was passiert ist.“
Sechs Jahre Haft wegen Menschenraubes
Den Schlag auf die Brust gab er zu. „Den Anlass weiß er selbst nicht mehr“, erklärte sein Anwalt. „Er war so unwichtig und marginal. Ein Schubser, wie er so oft vorkommt in der JVA.“ Hintergrund soll ein Streit um ein Poster gewesen sein.
Der Angeklagte (im Prozess an den Händen gefesselt) wurde wegen Körperverletzung zu vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Er hat eine sechsjährige Haftstrafe wegen Menschenraubes fast hinter sich und kommt in wenigen Tagen frei. Es folgt eine Drogentherapie.