Bochum. . Ein Ex-Bediensteter der JVA Bochum ist wegen Bestechlichkeit verurteilt worden. Er hatte Handys und Drogen für Häftlinge geschmuggelt.

Handys und Drogen für die Häftlinge hatte ein Bediensteter der JVA Bochum ins Gefängnis geschmuggelt. Die Staatsanwältin wollte für den ehemaligen JVA-Bediensteten (28) dreieinhalb Jahre Haft, weil er schwer korrupt war. Doch das Amtsgericht beließ es am Dienstag bei zwei Jahren auf Bewährung.

Der Angeklagte hatten im vorigen Jahr in mindestens drei Fällen Handys und Marihuana in die JVA Bochum geschmuggelt und damit mehrere Häftlinge versorgt. Erst 2013 hatte er dort als Angestellter seinen Dienst begonnen, war dann aber schnell von Gefangenen als Schmuggler angeworben und schwach geworden. Als Mitarbeiter wurde er beim Eingang nicht kontrolliert. Das nutze er aus.

Die Handys und Drogen transportierte er in Milchtüten, die zuvor von Komplizen der Häftlinge außerhalb der JVA präpariert worden waren. „Es waren die gleichen Milchtüten wie im Gefängnis, so dass es nicht auffiel“, sagte der Angeklagte. Die Tüten legte er damals im Zellentrakt in Mülltonnen ab und sagte den Empfängern in ihre Zellen Bescheid, dass sie sich die Lieferung in einem unbeobachteten Moment abholen können.

500 Euro Schmuggellohn

Als Schmuggellohn kassierte der Ex-Staatsdiener zweimal je 500 Euro und einmal 300 Euro. Das Geld muss er wieder abgeben – zugunsten der Staatskasse.

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Aufgeflogen war der 28-Jährige im November nach Hinweisen von weiteren Häftlingen. Als er zum Dienst erschien, wieder mit Schmuggelware, griff die Polizei zu. Er wurde sofort gefeuert. Jetzt macht er eine Umschulung zum Schweißer. Wenn er das durchhält, bleiben ihm auch 100 Sozialstunden erspart, sonst müsste er die ableisten, entschied das Gericht.

In die Tüten hineingeguckt hatte er nie. Gerade das kreidete ihm die Staatsanwältin an; es hätte auch eine Waffe drin sein können.

Warum er überhaupt geschmuggelt hatte, wollte die Richterin wissen. Antwort: „Das frage ich mich auch. Mir ging es eigentlich gut.“ Zwar erzählte er etwas von Spielsucht, aber das wirkte nicht sehr glaubhaft.

Bereits vor kurzem war einer der Häftlinge, der Handys erhalten hatte, zu 18 weiteren Monaten Haft verurteilt worden.