Bochum. . Petra Rahmann hat seit Jahren drei Berufungen: Straßen.NRW, Verdi und den TK-Verwaltungsrat. Zwei davon betreibt sie ehrenamtlich.

Petra Rahmann ist das, was man eine Powerfrau nennt: Sie plant nicht nur bei Straßen.NRW die Autobahnen von morgen, sie ist auch ehrenamtlich im Bezirksvorstand der Gewerkschaft Verdi und in Vertretung beim Verwaltungsrat der Techniker Krankenkasse (TK) aktiv. Dass sie sich auch nach der Arbeit noch für die Gesellschaft einsetzt, ist für sie eine Selbstverständlichkeit.

Wer am Autobahnkreuz Castrop-Rauxel vorbeifährt, der sieht Mammut- und Wildapfelbäume und viele blühende Sträucher, einen ganzen Ohrenpark also, der erste Park, der ausschließlich für die Wahrnehmung durch die Autofahrer und -insassen konzipiert wurde. Dass das so ist, dafür ist unter anderem Rahmann verantwortlich.

Natur an der Autobahn schützen

Die studierte Landschaftsarchitektin tritt in ihrem Beruf für die Umwelt ein, achtet darauf, dass die Natur beim Bau einer Autobahn nicht zu sehr leiden muss oder regelt, was nach dem Bau an den Seiten der Strecke angepflanzt wird. „Ich bin schon so ein bisschen die Umweltpolizistin“, sagt sie.

Dabei ist ihr Job zu Studienzeiten nie der berufliche Traum gewesen: „Ich wollte nicht in den öffentlichen Dienst, aber ich habe es nie bereut, da zu sein“, sagt die 56-jährige Bochumerin. Doch die Straßen Nordrhein-Westfalens sind nicht das einzige, was sie beschäftigt. Drei Jahre lang war sie ehrenamtlich im Verwaltungsrat und Hauptausschuss der TK, seit September gehört sie dem Verwaltungsrat noch als Stellvertreterin an. Hier hat sie unter anderem über neue Satzungsleistungen und die Förderungen entschieden.

Ihr Anliegen, so Rahmann, sei immer die Prävention in den Betrieben, ganz konkret bei Straßen.NRW, in den Bereichen Tragen, Heben und Rücken. Beim Verdi-Bezirksvorstand plant und unterstützt sie außerdem Aktionen, zurzeit ist es die Aktion „Gute Arbeit-Guter Lohn“.

Ehrenamt stärkt die Persönlichkeit

Als Belastung sieht sie ihr Engagement nicht: „Ohne Ehrenamt kann eine Gesellschaft einfach nicht existieren. Das Ausüben von Ehrenämtern stärkt ja auch die eigene Persönlichkeit.“ Und nicht zuletzt mache es ja auch einfach Spaß.

Als Frau musste sie sich nie behaupten, auch wenn sie in einer regulär von Männern besetzten Domäne tätig ist. Ihren Trumpf sieht sie vor allem in ihrer Qualifizierung. In ihrem Job sei das Thema Gleichberechtigung also lange keines mehr, was aber nicht heiße, dass die Thematik schon überall gestorben ist.