Bochum. Bei der Kampange starten auch elf Mitarbeiter des Tiefbauamtes als Team Route 66. Jeder runtergerisse Kilometer kommt dem Klimaschutz zugute.
Von Chicago bis Santa Monica erstreckt sich die Route 66. Ein Querschnitt durch die USA. Knappe 3400 Kilometer Freiheit.
So weit wird es beim Stadtradeln 2015, bei dem drei Wochen im Wettbewerb gegen andere Teams für den Klimaschutz geradelt wird, für die Mannschaft des Tiefbauamtes wohl nicht gehen, eine Parallele ist dennoch zu finden: der Name.
Tausende Kilometer pro Jahr auf dem Drahtesel
Route 66 haben sich die elf Mitglieder des Tiefbauamtes in Anlehnung an eine der berühmtesten Strecken der Welt genannt, weil „das Tiefbauamt die Abteilungsnummer 66 trägt“, sagt Susanne Düwel, Abteilungsleiterin Straßen Tiefbau. „Und Route simpel die Übersetzung des Wortes Straße ist und die Anspielung komplettiert.“
Zwischen vier- und fünftausend Kilometern pro Jahr sitzt Düwel im Sattel. Die tägliche Fahrt zur Arbeit und gerade kurze Wege zwischendurch lassen den Kilometerzähler auf dem Fahrradcomputer stetig wachsen.
Markus Nölke, Verkehrsrechtliche Anordnung, bringt es gar auf knappe 10.000 Kilometer im Jahr. 20 davon legt er täglich auf seinem Arbeitsweg zurück. Bei ihm geht die Passion so weit, dass er ganz auf ein Auto verzichtet. „Aus persönlicher Überzeugung finde ich es nicht nötig, ein Auto in einer Stadt wie Bochum zu besitzen“, so Nölke. Er erledige alles mit dem Fahrrad, wobei der Sport- und Spaßfaktor im Vordergrund stehe. Dieser werde auch nicht durch schlechtes Wetter getrübt. Frei nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“ radelt Nölke durch alle vier Jahreszeiten.
Autofahrer vs. Radfahrer
„Im Winter fahre ich grundsätzlich kein Fahrrad, aus Angst vor einer Erkältung“, vertritt sein Kollege Guido Bennemann von der Verkehrstechnik eine andere Philosophie. Sieben Kilometer lang ist Bennemanns Arbeitsweg, der unter anderen über die Castroper Straße verläuft. Ein oft „gefährliches Pflaster“ mahnt er und spricht das ewige Thema vom Zweikampf zwischen Fahrrad- und Autofahrer an. „Viele Autofahrer nehmen zwar untereinander Rücksicht, auf Fahrradfahrer aber nicht.“ Er verschweigt aber auch die andere Seite der Speiche nicht und kritisiert, dass viele Fahrradfahrer auch zu schnell und damit riskant unterwegs sind.
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Jürgen Pöhl, Lichtsignalplanung, sieht die, die vierrädrig unterwegs sind, dennoch mehr in der Verantwortung. „Als Autofahrer habe ich eine Tonne Blech um mich herum, daher ist man als Radfahrer automatisch empfindsamer unterwegs.“ Seit nunmehr 30 Jahren will er eins aber trotzdem nicht missen: Die Flexibilität, Schnelligkeit und Ungebundenheit des Radelns.
Diese Quintessenz bildet letztendlich eine weitere Parallele zwischen der Route 66 und den Mitgliedern des Tiefbauamtes – den Drang nach Freiheit.