Bochum. . Die Polizei ermittelt, nachdem 51 Kinder über Übelkeit geklagt hatten, in alle Richtungen. Nur eine Schülerin musste über Nacht in der Klinik bleiben.

Feuerspieß mit Diabolosoße. Oder paniertes Schollenfilet mit Remouladensoße. Im Angebot wäre auch eine vegetarische Pilzpfanne. In der Mensa der Erich-Kästner-Schule wird es am Montag genau diese Speisen geben. Das Akademische Förderungswerk (Akafö) wird sie liefern. Wie gewohnt. Die Kinder werden sie essen. Einige mit großem Appetit, andere eher, weil die Eltern es wollen. Wie gewohnt. Ungewohnt wird vielleicht nur das Gefühl sein, das die Kinder beim Betreten der Mensa beschleichen wird.

Vier Tage nachdem an der Schule ein Großaufgebot an Feuerwehr und Ärzten aktiv war und die Schlagzeile „Verdacht auf Lebensmittelvergiftung“ hieß, wird ansonsten wohl wieder alles normal laufen. Schulleiter Walter Bald hofft zumindest darauf. Die Grundlage ist gegeben. Die Polizei gab die Mensa am Freitag nach eingehenden Untersuchungen wieder frei.

Ursache bleibt ungeklärt

Bald freute sich zudem darüber, „dass auch das letzte Kind aus dem Krankenhaus heraus ist“. Eine Schülerin hatte zur Überwachung über Nacht bleiben müssen. „Ursächlich dafür war jedoch nicht das Unwohlsein nach dem Schulessen“, sagte Stadtsprecher Oliver Trappe. 51 Kinder hatten am Donnerstag nach dem Mittagessen über Übelkeit geklagt, einige hatten sich übergeben, 16 waren in Kinderkliniken gebracht worden.

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Weiter ungeklärt ist die Ursache für die gesundheitlichen Probleme der Kinder. Das Akafö, die Staatsanwaltschaft und das Veterinäramt untersuchen die Speisen, oder lassen sie untersuchen. Es gab sie am Donnerstag im übrigen nicht nur in der Mensa der Erich-Kästner-Schule. Auch Kinder an anderen Schulen aßen paniertes Seelachsfilet mit Remouladensoße oder wahlweise Gemüseauflauf, Pfannkuchen mit Zimt und Zucker oder die Penne-Pfanne Vendura.

"Die Sauce ist am Vortag produziert, die Nudeln sind am Donnerstag frisch gekocht worden“

Das Akafö hatte bereits am Tag des Übels den Weg der Speisen aufbereitet. „Da hat es keine Auffälligkeiten gegeben. Die Sauce ist am Vortag produziert, die Nudeln sind am Donnerstag frisch gekocht worden“, sagte Akafö-Pressesprecher Peter van Dyk. „Wir freuen uns darüber, dass alle Kinder wieder aus dem Krankenhaus heraus sind. Vor allem aber ist uns daran gelegen, das Geschehen aufzuklären.“ Das wird dauern. Nächste Woche wird es Ergebnisse, aber noch keinen Abschlussbericht geben. Unabhängig davon sucht das Akafö nach möglichen Ursachen abseits der eigenen Produktionskette. „Das Schulessen ist sicher“, sagte van Dyk. „Wir sind ein EU-zertifiziertes Unternehmen. Wir werden regelmäßig überprüft. Vielleicht liegt des Rätsels Lösung ja auch bei einer Fremdfirma, bei einem Wasserspender oder auch ganz woanders. Es gibt derzeit mehr Fragen als Antworten.“

Sagt auch Polizei-Sprecher Axel Pütter: „Ein Körperverletzungsdelikt kann vorsätzlich oder auch fahrlässig begangen werden. Ausschließen kann man bisher noch nichts. Wir ermitteln in Kooperation mit der Stadt in alle Richtungen.“