Bochum. . Akafö hat die Verträge gekündigt. Nun wird die Vergabe von Konzessionen für die Mittagsverpflegung an Schulen einzeln ausgeschrieben.

Mittagessen an der Schule wird für immer mehr Schülerinnen und Schüler auch in Bochum zur Normalität. Durch Schulreformen und den Ausbau der Ganztagsschulen hat das Thema „Versorgung mit vernünftigen Essen“ an Bedeutung gewonnen. Bislang gab es keine einheitlichen technischen und qualitativen Standards. Der Ausschuss für Schule und Bildung will diese nun auf den Weg bringen.

In seiner Sitzung am Dienstag beschloss er, zum Schuljahr 2015/2016 in einer sogenannten „1. Welle“ die Vergabe von Dienstleistungskonzessionen für die Mittagsverpflegung an Schulen losweise, also einzeln auszuschreiben. Und zwar zunächst genau jene, die derzeit vom Akademischen Förderungswerk (Akafö) bewirtschaftet werden. Das hatte die Verträge zum Ende des aktuell laufenden Schuljahres gekündigt. Peter van Dyk, Pressesprecher des Akafö, hat aber gegenüber der WAZ bereits angekündigt, dass sich dennoch auch das Akafö an der Ausschreibung beteiligen werde. „Wir haben die Stadt gerne bei der Belieferung der Mensen unterstützt. Aber das ist nicht unser Kerngeschäft. Wir begrüßen die Ausschreibung und werden ein Angebot abgeben. Aber sicherlich nicht auf der finanziellen Basis dessen, was wir jetzt machen.“

Konzeption orientiert sich an Hamburger Modell

Der Ausschuss orientiert sich bei der neuen Konzeption an der Lösung der Stadt Hamburg.

Die hat eine Muster-Dienstleistungskonzession entworfen, die die Mindeststandards regelt, Schulen aber Flexibilität in der individuellen Ausgestaltung lassen soll. U.a. werden in der Konzession einzuhaltende Qualitätsstandards geregelt.

Ebenfalls ausgeschrieben werden im ersten Schritt die Nicht-Ganztags-Schulen, die bereits über eine betriebsfertige Mensa verfügen, beziehungsweise diese sich in Bau befindet und zum Schuljahr 2015/2016 betriebsbereit sein wird. Ausgeschrieben in der „1. Welle“ werden demnach: Erich-Kästner-Gesamtschule, Heinrich-Böll-Gesamtschule, Willy-Brandt-Gesamtschule, Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule und Hellweg-Gymnasium, Neues Gymnasium, Hildegardis-Gymnasium, Lessing-Gymnasium, Schiller-Gymnasium, Graf-Engelbert-Gymnasium, Heinrich-von-Kleist-Gymnasium und Anne-Frank-Realschule, Sekundarschule Bochum-Südwest und Theodor-Körner-Gymnasium.

Die Mensen der Goethe-Schule und der Märkischen Schule sollen zum Schuljahr 2015/2016 fertiggestellt werden. In die Ausschreibung mit aufgenommen wurde, dass Caterer gegebenenfalls auch Cafeteria und/oder Kiosk mit bewirtschaften dürfen. „Das aber erfolgt in enger Absprache mit den entsprechenden Schule“, sagte Stadtdirektor Michael Townsend dazu. „Es hat bereits jeweils eine Gesprächsrunde mit den Schulleitern der Gymnasien und der Gesamtschulen gegeben. Wir wissen, dass Kiosk und Cafeteria häufig durch Fördervereine, Eltern oder andere Ehrenamtliche betrieben werden, die die so gewonnenen Überschüsse der Schule als Fördermittel zur Verfügung stellen. Wir müssen eine Lösung für jede Schule finden, für die wir einen Anbieter finden.“