Bochum.. Als das Akafö im September die Preise für ein Essen in den Bochumer Schulmensen um 70 Cent auf 3,90 Euro erhöhte, war der Aufschrei groß. Im nächsten Jahr könnte es wieder eine Preiserhöhung geben, da die Stadt die Belieferung der Mensen an den weiterführenden Schulen europaweit ausschreiben will.

Preiserhöhungen schmecken den Menschen selten. Als das Akademische Förderungswerk (Akafö) Anfang September die Preise für ein Essen in den Bochumer Schulmensen um 70 Cent auf 3,90 Euro erhöhte, war der Aufschrei groß. Im kommenden Jahr könnte es wieder beides geben: eine Preiserhöhung und einen Aufschrei. Da die Stadt die Belieferung der Schulmensen an den weiterführenden Schulen europaweit ausschreiben will, könnte der Preis für ein Schulessen erneut nach oben gehen.

„Derzeit gibt es keinen Gesamtvertrag der Stadt mit einem Anbieter, sondern Verträge für einzelne Schulen“, sagt Stadtdirektor Michael Townsend. „Mit dem Bau von Schulmensen werden wir den Veränderungen bei den Schulzeiten gerecht. Deshalb, und weil das Volumen entsprechend ist, werden wir wohl dazu kommen, die Betreibung der Mensen entsprechend europaweit auszuschreiben.“ Ausschreibungskriterien sind die Qualität des Essens, die Anfahrt zu den Schulen, die Essenspalette und der Preis. „So eine Vergabe ist schwierig“, sagt Townsend. „Es geht nicht darum, für die Stadt weißes Din-A4-Papier zu kaufen.“ Ein Mitarbeiter ist deshalb derzeit dafür abgestellt, die Ausschreibung zu verfassen. Wann sie veröffentlicht wird, steht noch nicht fest. Townsend: „Das ist aber kein Prozess, der sich über Jahre hinziehen wird.“

Das Unternehmen Apetito (40 Schulen, überwiegend Grundschulen), die Awo (19 Grundschulen) und das Akafö versorgen derzeit die Schulmensen der Stadt. Das Akafö beliefert 18 Schulen. „Das wollen wir gerne auch in Zukunft machen“, sagt Akafö-Pressesprecher Peter van Dyk. „Es muss aber auch eine vernünftige Finanzierung gewährleistet sein. Als wir den Preis erhöht haben, wurde geschimpft. Aber bei uns steigen Personal-, Energie- und Lebensmittelkosten. Gleichzeitig haben wir einen Qualitätsanspruch. Da müssen wir an der Preisschraube drehen. Zumal uns der Landesrechnungshof ganz klar sagt, dass wir die Schul-Speisungen nicht quer finanzieren dürfen.“

Im Grunde könne man in und für Bochum glücklich sein, sagt van Dyk, dass alle eine Versorgung bekommen. „Das ist ja eigentlich eine Erfolgsgeschichte. Die Stadt hat Wege gefunden, den Bedarf zu decken.“ Nun aber sei auch für das Akafö ein Punkt erreicht, an dem es eine grundsätzliche Entscheidung geben müsse. „Wir möchten sehr gerne, dass ausgeschrieben wird. Das Durcheinander von Verträgen mit der Stadt, mit Elternverbänden, mit Bildung und Teilhabe muss aufhören. Es muss für uns möglich sein, sich nach Jahrzehnten aus den Verträgen zu lösen. Wir wollen ja auch überprüfen, wo wir am Markt stehen. Wir gehen aber davon aus, dass das Essen teurer wird, wenn wir es nicht machen.“