Bochum. . Eine jährliche Forschungstagung soll an der HSG etabliert werden. Vizepräsidentin Prof. Dr. Kerstin Bilda will das Profil der Hochschule schärfen.
Mit Prof. Dr. Kerstin Bilda und Prof. Dr. Thomas Evers hat die Hochschule für Gesundheit seit März zwei neue Vizepräsidenten. Während Evers Vizepräsident Studium und Lehre ist, ist Bilda Vizepräsidentin mit dem Zusatz Forschung. Daran hängt ihr Herz.
Der Blick in ihre Vita verrät: sie waren schon in vielen Städten, Regionen. Münster, London, Aachen, Berlin. Was macht Bochum für sie so spannend?
Kerstin Bilda: Ich bin nach Bochum gekommen, habe mich für diesen Standort entschieden, weil ich die Hochschule für Gesundheit mit aufbauen wollte und will. Ich finde das Projekt reizvoll und bin glücklich in meinem Amt. Ich freue mich, dass sich die Hochschule weiterentwickelt und hoffe, dass ich genug Zeit haben werde, mich neben diesem Amt um meine eigenen Forschungsprojekte zu kümmern. Vom ersten Tag an erlebe ich es positiv, wie unsere Hochschule in der Stadt angenommen und unterstützt wird. Ich habe die Menschen in dieser Region als sehr offen und entgegenkommend erlebt.
Sie sind seit 2009 dabei, sind Frau der ersten Stunde. Wie hat sich die Hochschule seitdem entwickelt?
Bilda: Sie ist stetig gewachsen. Es gibt inzwischen ein zweites Department, wir haben die ersten Studierenden mit Bachelorabschluss verabschiedet. Wir wollen die Forschung noch mehr profilieren, indem wir uns fachlich weiter präzisieren, wollen uns weiter vernetzen.
Gibt es zeitliche Vorgaben für die Forschung, für Forschungsprojekte?
Bilda: Wir wollen zum Beispiel zeitnah ein Forschungsinstitut ins Leben rufen. Es geht auch darum, weitere strategische Partner zu finden und unsere Forschung besser nach außen zu präsentieren. Wir haben als Hochschule für Gesundheit das Ziel, eine gebündelte Expertise in Fragen der Gesundheitsversorgung vor Ort abgeben zu können. Mit unseren Studiengängen können wir die gesamte Lebensspanne abbilden. Durch das zweite Department haben wir zudem noch die Möglichkeit, die quartiersbezogene Perspektive in die Forschung einzubinden. Forschung dient der Schärfung unseres Profils. Dazu zählt auch, dass wir eine jährliche Forschungstagung an unserer Hochschule etablieren wollen. Die erste soll 2016 sein.
Welche Aufgabe hat die Hochschule für Gesundheit mit Standort Bochum darüber hinaus?
Bilda: Bei uns werden neue Versorgungsmodelle entwickelt und wir wollen dazu beitragen, dass sich die gesundheitliche Versorgung der Menschen in der Region verbessert. Die ambulante Versorgung zum Beispiel nach Erkrankungen wie dem Schlaganfall muss optimiert werden. Das Ruhrgebiet bietet sich an, da unsere Forschung und die Praxisphasen unserer Studierender nur mit Partnern gehen. Außerdem haben wir hier die gesundheitlichen Problemlagen direkt vor Ort. Dieses Ballungsgebiet bietet viele Möglichkeiten.
Auch was Kooperationspartner anbelangt?
Bilda: Auch das. Wir sind eines der größten Kooperationsnetzwerke Nordrhein-Westfalens, haben mehr als 500 Kooperationspartner. Da sind viele nachhaltige Partnerschaften entstanden. Das ist ein fast unerschöpflicher Fundus, um zum Beispiel Daten zu erheben und bietet darüber hinaus unseren Studierenden die Möglichkeit, zahlreiche praxisnahe Forschungsprojekte durchführen zu können.