Bochum. Sieben Leser des WAZ-Gewinnspiels anlässlich des 160-Jährigen Bestehens der Stadwerke Bochum durften das Wasserwerk Stiepel besichtigen und das Wasser kosten.
Der Besuch des Wasserwerks Stiepel wurde am Dienstagmorgen passenderweise von einem begleitet: Wasser. In Form von Regen prasselt es aufs alte Schleusenwerkhäuschen ein, in dessen Inneren sieben WAZ-Leser um einen antik anmutenden Eichentisch Platz genommen haben.
Diese glorreichen Sieben gehören zu den Gewinnern des WAZ-Gewinnspiels anlässlich des 160-jährigen Jubiläums der Stadtwerke Bochum und werden die nächsten eineinhalb Stunden von Kai Krischnak und Angela Albert, Pressesprecher und Schulkooperatorin der Stadtwerke, durch die wundersame Welt des Wasserwerks geführt.
Angela Albert erklärt der Gruppe, dass das Wasserwerk, welches zu je 50 Prozent von den Stadtwerken Bochum und Gelsenwasser Gelsenkirchen betrieben wird, auf einer Insel steht, unter der die Ruhr hindurchfließt.
Zur allgemeinen Verwunderung wird das Wasser, das Bochum mit dem lebensspendenden Nass versorgt nicht direkt aus der Ruhr gepumpt, sondern aus den drum herumliegenden Feldern. Diese bilden aufgrund der geographischen Lage eine Art natürliche unterirdische Badewanne, in der sich Regenwasser in einer Tiefe von acht bis zehn Metern zu Grundwasser sammelt.
Wasserwerk erzeugt auch Strom
Die Lage des Wasserwerks ist dennoch beabsichtigt. Mithilfe eines Schaubilds erklärt Albert, dass die Turbinen unterhalb des Werkes vom natürlichen Strom der Ruhr selbst angetrieben werden. Leser Hans-Jürgen Klingelhöfer merkt an, dass die Stromrichtung auf dem Schaubild falsch dargestellt sei, die Ruhr fließe schließlich von links nach rechts.
Albert gibt ihm recht, entscheidend ist aber anderes: Zwei der sechs Werksturbinen sind an Generatoren angeschlossen, die Strom erzeugen. Damit versorgt sich das Werk nicht nur selbst mit Ökostrom, sondern liefert neben der Wasseraufbereitung auch die Energie für etwa 600 Bochumer Haushalte.
Stilllegung des Wasserwerks
Ende des Jahres wird die Stromgewinnung auch die einzige Aufgabe des Werks bleiben. Der Teil der Wasseraufbereitung wird stillgelegt.
Bochum wird dann von den Wasserwerken Witten und Essen-Horst mit der kostbaren Flüssigkeit versorgt. Wassersparmaßnahmen der Bevölkerung, aber vor allem der Rückgang der Industrie, insbesondere der Stahlindustrie, machen das Werk überflüssig.
Bevor es aber so weit ist dürfen sich die Leser im Werk selbst noch einmal von der Wasserqualität des Bochumer Wasser überzeugen. Nachdem jeder seinen Becher geleert hat, einige von ihnen haben zum Vergleich auch ein Glas gekauftes Wasser dabei, ist man sich schnell einig: Das Bochumer Wasser schmeckt besser als das gekaufte.
Der ein oder andere bereut zugleich keine Flasche mitgenommen zu haben, um sich etwas für zu Hause abzufüllen. Bedenkt dabei aber nicht, dass Bochumer Wasser nicht nur in Form von Regen niederkommt, sondern auch aus dem hauseigenen Wasserhahn.