Bochum. . Mit einer 20 Kilometer langen Radtour machten Kardiologen auf Herzschwäche und der Fahrrad-Club auf tolle Strecken aufmerksam. Schlechtes Wetter schreckte nicht ab.
Pünktlich um zwölf Uhr, die Kirchenglocke läutet, trudeln die Fahrradfahrer vorm St. Josef Hospital ein. Erdbeeren, Äpfel, Schnittchen und Getränke erwarten sie. Die grauen Wolken haben sich verzogen. Vor zwei Stunden, da regnete es noch, ist die „Tour mit Herz“ im Rahmen des „Europäischen Tags der Herzschwäche“ am Rathaus gestartet. Deutschlandweit finden in den nächsten Wochen insgesamt elf solcher Fahrradtouren statt, um auf die Krankheit aufmerksam zu machen.
Zu der Aktivität am Samstagmorgen haben in Bochum der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und Kardiologen des Katholischen Klinikums (KK), eingeladen. „Ich bin überrascht, dass trotz Regens so viele mitfahren wollen“, freut sich Kaffer Kara über rund 20 Radfahrer. Er ist Oberarzt in der Klinik für Kardiologie im St. Josef Hospital, hat die Kooperation mit dem ADFC ins Leben gerufen und verteilt an die Teilnehmer vor dem Start hellblaue Poloshirts mit dem Logo und Slogan: „Wir treten in die Pedale“. Kara weiß: „Herzschwäche wird unheimlich unterschätzt in Deutschland. Die Krankheit ist der häufigste Grund für Einlieferungen ins Krankenhaus.“ Nur die Zahl der Einlieferungen wegen Geburten sei höher. „Nicht den schon erkrankten, sondern den gesunden Menschen wollen wir zeigen, dass Sport und vor allem Radfahren den Beschwerden vorbeugt.“
Keine Schwierige Radstrecke
Bevor es los geht kündigt Klaus Kuliga vom ADFC an: „Unser Tempo wird angemessen sein, und die Strecke von etwas mehr als 20 Kilometer wird keine besonderen Schwierigkeiten haben.“ Im gemütlichen Tempo geht es raus aus der Innenstadt, die nur wenige gut ausgebaute Radwege bietet. Die Gruppe radelt an der Jahrhunderthalle vorbei über ehemalige Bahnstrecken, wie die Erzbahntrasse und Salzstrecke.
Neue Tour ist in Vorbereitung
Nicht alle kennen die außerhalb gelegenen Wege schon und sind begeistert. Während der Himmel heller wird, sind die Regencapes nicht mehr nötig, um sich vor Nässe zu schützen. „Nur wer hinter mir ist, geht verloren“, kündigt Markus Schweiß an. Auch er trägt eine gelbe Warnweste des ADFC und ist immer der letzte Mann. An roten Ampeln sorgt er dafür, dass die Gruppe nicht auseinander gerissen wird.
Der ADFC bietet viele verschiedene Radtouren zwischen 20 und 25 Kilometern und Tagestouren von 120 Kilometern an. „Wir bemühen uns immer Rundtouren zu planen. Anfangen und enden sollen sie in Bochum“, sagt Kuliga, der oft ehrenamtlich Touren leitet. Jeder kann an den Veranstaltungen des ADFC teilnehmen. Meistens sei auch keine Anmeldung nötig.
Im nächsten Jahr soll es wieder eine Radtour organisiert von ADFC und KK geben. Dann vielleicht im Mai, wenn die Sonne von Anfang an scheint.