Stahlhausen. . Radweg, Tunnel und Platz wurden eingeweiht. Marcus Kiel schuf Kunstwerk an der Stützmauer zum Tunnel. Durch die Fertigstellung dieser Wegeverbindung, die am Endpunkt der Erzbahntrasse anschließt und den Westpark mit dem Schlosspark Weitmar verbindet, ist eine neue Freizeitroute entstanden.
Abgeschottet wie eine verbotene Stadt sei das ehemalige Krupp-Gelände rings um die heutige Jahrhunderthalle im Westpark einst gewesen. Damals, als bis zu 20 000 Menschen dort gearbeitet haben. „Was das für ein Staub war, wenn sie die Schlacke dort ausgekippt haben“, erinnert sich Anna Peschel, die am Westring aufwuchs und im Dezember 100 Jahre alt wird.
Neue Rad- und Fußgängerwege führen nun durch das 75 Hektar große Parkgelände. Rampen und Aufzüge sorgen dafür, dass diese Strecken barrierefrei zugänglich sind. Ein großes Erlebnis sei dieser Tag für sie, sagt Anna Peschel. „Wenn man bedenkt, wie viele Menschen hier ihr Brot verdient haben.“
„Man vergisst so schnell die Historie eines Ortes, sobald dort neue Gebäude errichtet wurden“, sagte Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch. Denn fertig ist auch der Platz zwischen „Colosseum“ und Parkhaus Jahrhunderthalle, dabei wurde das ehemalige Stellwärterhäuschen gesichert. Kanäle wurden verlegt, die Fläche gepflastert und asphaltiert und das Areal begrünt.
Die beiden Krupp-Werkbereiche Gussstahlfabrik und Stahlindus-trie waren damals, parallel zur Wattenscheider Straße, durch einen Tunnel verbunden, durch den zwei Gleise führten. Im Rahmen des Umbaus wurde der Tunnel um 20 Meter verkleinert, eine Stützwand herausgenommen. Nun führt ein neuer Rad- und Fußgängertunnel unter der Alleestraße hindurch zur Stahlhauser Siedlung. Der Geh- und Radweg verläuft weiter bis zum Kreisverkehr an der Kohlenstraße. Die Bauausführung dauerte 16 Monate und kostete rund zwei Millionen Euro, die aus Mitteln der Städtebauförderung kommen.
Stadtumbau Goldhamme wird fortgesetzt
Zwölf Millionen Euro wurden seit 2007 in die Stadtteile Griesenbruch, Stahlhausen und Goldhamme investiert. In Goldhamme wird der Stadtumbau mit 8 Millionen Euro fortgesetzt.
Am 20. November, 18.30 Uhr, wird der Planungsentwurf für den Stadtumbau Goldhamme im Jochen-Klepper-Haus öffentlich vorgestellt.
Durch die Fertigstellung dieser Wegeverbindung, die am Endpunkt der Erzbahntrasse anschließt und den Westpark mit dem Schlosspark Weitmar verbindet, ist eine neue Freizeitroute entstanden. Die Bewohner aus Goldhamme und Stahlhausen können nun ihr Quartier besser fußläufig oder mit dem Fahrrad erreichen.
Marcus Kiel wurde beauftragt, an der Stützmauer am nördlichen Tunneleingang ein Kunstwerk anzubringen. Der 1964 geborene Künstler wuchs selbst nur wenige Meter entfernt, in Goldhamme, auf und kam auf seinem Weg zur Schule täglich am Krupp-Werk vorbei. Deshalb sollte sein Kunstwerk unbedingt etwas mit dem Ort, vor allem aber mit den Menschen, die dort arbeiteten, zu tun haben.
2001 hatte Kiel mehrere „Kruppianer“ gefragt, wie sie es empfunden hätten, als immer mehr Produktionsbereiche geschlossen wurden. Einer antwortete: „Ich hatte das Gefühl, dass da ein Teil von mir stillgelegt werden soll.“ Dieser Satz steht nun in großen Buchstaben aus Stahl am neuen Tunnel unter der Alleestraße.
Weil viele „Kruppianer“ aus der Türkei kamen, ließ Kiel den Satz auch ins Türkische übersetzen.