Bochum. Wegen Brandstiftung ist ein ehemaliger Betreiber eines Döner-Imbiss zu 4,5 Jahren Haft verurteilt worden. Er wollte seine Versicherung betrügen.
Von dem Döner-Restaurant in der Bochumer Innenstadt hatte sich der 35-jährige Angeklagte ein gutes Geschäft erhofft. Am Ende wurde es ein Fiasko. Am Donnerstag wurde der dreifache Familienvater aus Wuppertal vom Landgericht zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Er hatte den Imbiss anzünden lassen, um sich die Versicherungssumme (100.000 Euro) zu erschleichen. „Heiße Sanierung“ – hieß es dazu im Prozess.
Im März 2014 hatte er den Imbiss übernommen. Kaufmännisch hatte er keine Ahnung. Das rächte sich. Die Fixkosten waren so hoch, dass er Verluste machte. Da kam er auf die Idee, den Laden anzuzünden. In der Nacht zum 9. Juli schaute er sich noch das WM-Spiel Brasilien gegen Deutschland an und fuhr dann mit einem Mittäter nach Bochum. Im Auto hatte er Kanister mit 7,5 Litern Benzin. Um ein Alibi zu haben, sagte er dem Mittäter, dass dieser das Feuer erst anzünden solle, wenn er wieder zu Hause ist. Außerdem sollte eine Scheibe eingeschlagen werden, damit es wie ein Brandschlag aussah.
Nach einer kurzen Starkbrandphase ging das Feuer von allein aus
Als der 35-Jährige wieder weg war, schüttete der Mittäter das Benzin luntenartig aus. Dazu verteilte er brennbares Material wie Servietten. Zudem drehte er Propangasflaschen auf. Aus Sauerstoffmangel kam es aber nicht zum Vollbrand, sondern nur zu einer ein- bis zweiminütigen Starkbrandphase. Das Feuer ging von allein aus. Verletzt wurde niemand.
Der Mittäter ist bis heute nicht ermittelt. Die ebenfalls angeklagte Schwester (21) des Angeklagten (sie hatte die Konzession) wurde freigesprochen. Eine Beteiligung war nicht feststellbar. Für die U-Haft vom Oktober bis Februar wird sie entschädigt - mit 25 Euro pro Tag.