Bochum. . Vor dem Schwurgericht hat ein 35-jähriger Mann gestanden, in seinem damaligen Döner-Imbiss Feuer gelegt zu haben, um die Versicherung zu betrügen.
Der Angeklagte nennt das Verbrechen den „Fehler meines Lebens“. In der Nacht zum 9. Juli soll er in seinem Döner-Imbiss in der Bochumer Innenstadt mit reichlich Brandbeschleuniger Feuer gelegt haben, um von der Versicherung viel Geld abzuzocken. Staatsanwalt Michael Nogaj wirft ihm außerdem einen versuchten Mord vor, denn in einer Wohnung über dem Imbiss lebte damals auch ein 83-jähriger Bewohner, dessen Tod der 35-Jährige in Kauf genommen haben soll.
Der Familienvater aus Wuppertal sitzt in U-Haft. Neben ihm angeklagt ist seine Schwester (21, U-Haft). Sie besaß die Konzession für den Imbiss. Während die Frau schweigt, legte ihr Bruder am Freitag ein Geständnis ab. Wenn er heute denke, welch immensen Schaden er hätte anrichten können, würde er „vor Scham im Boden versinken“. Er habe damals niemanden verletzten wollen.
Nur durch Zufall kam es nicht zum Vollbrand
Als der Angeklagte den Imbiss im März übernommen hatte, hoffte er auf einen soliden Umsatz. Tatsächlich brachte der Laden Verluste. Um ans Versicherungsgeld zu kommen (der Vertrag soll über 100 000 Euro gelaufen sein), wurden laut Anklage Servietten, Werbezettel und Tablettauflagen verstreut, mit Benzin übergossen und angezündet. Außerdem befanden sich viele Propangasflaschen im Laden. Nur wegen Sauerstoffmangel kam es nicht zum Vollbrand, so dass auch keiner verletzt wurde. Es hätte aber zu einer gewaltigen Hausexplosion mit tödlichen Folgen kommen können.
Seine Schwester, beteuert der Angeklagte, habe mit der Tat nichts zu tun. Eventuell hatte er aber einen anderen Mittäter gehabt.
Der Prozess geht weiter.