Bochum-Wattenscheid. . Eine Kühlaggregat-Steuerung einer Imbiss-Filiale im Untergeschoss des Einkaufszentrums fing Feuer. Eine Mitarbeiterin wurde leicht verletzt.

Hunderte Menschen standen am Vormittag vor den verschlossenen Türen des Gertrudiscenters. Ein gegen 8.30 Uhr entstandener Brand der Kühlaggregat-Steuerung in der Auslagen-Theke eines Imbiss- und Metzgerbetriebes im Untergeschoss des Einkaufszentrums – direkt gegenüber des Kaufland-Supermarktes – war die Ursache dafür. Viele Kunden und natürlich Mitarbeiter von Geschäften und Arztpraxen mussten sofort das Gebäude am Alten Markt verlassen. Vor dem Gertrudiscenter, auf der Lyrenstraße, stand die Flotte von Feuerwehr- und Polizeiwagen. Laut Polizei wurde eine Mitarbeiterin des Imbiss-Standes mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung in ein Krankenhaus eingewiesen.

Jürgen Hahn, Geschäftsführer des betroffenen Wurst- und Thekenbetriebes, erklärte auf WAZ-Anfrage, dass „es der Mitarbeiterin am Nachmittag wieder gut ging.“ Auch der Polizei waren keine weiteren Verletzten bekannt. Panik sei beim Brand nicht ausgebrochen.

Laut Michael Chur, Einsatz- und Dienstgruppenleiter der Feuerwehr Bochum, waren Wehr, Polizei und Ordnungsamt sofort zur Stelle. Unter Atemschutz betrat die Feuerwehr das Gebäude. „Die Theke stand in Flammen. Im gesamten Marktbereich hatte sich schwerer Rauch ausgebreitet.“ Chur lobte Center-Management und Haustechnik. „Die Hausmeister haben gute Arbeit geleistet, sofort veranlasst, dass das gesamte Gebäude evakuiert wird.“ Auch für Sicherheitskräfte, die den Markt abriegeln und niemandem mehr Zutritt gewähren, ist direkt gesorgt worden. Zudem habe das Management alle Ladeninhaber informiert.

Rauchentwicklung von außen gesehen

Laut Dienstgruppenleiter Chur war die Feuerwehr, angerückt mit 22 Kräften, zwei Stunden vor Ort im Einsatz, löschte den Brand und saugte mit Hochleistungslüftern den Rauch ab.

Imbiss-Stände im Untergeschoss geschlossen

Während am Vormittag das Gertrudiscenter für Kunden abgesperrt war, hatten am Nachmittag die meisten Geschäfte wieder geöffnet. Allerdings geschlossen blieben die Verzehrstände, etwa der türkische Imbiss-Stand und der Bäcker im Untergeschoss.

Auch am Nachmittag roch es im Untergeschoss des Einkaufszentrums noch nach Rauch. Die Türen standen zum Lüften offen.

Die Mitarbeiterin eines Ladenlokals, das nicht in der Zeitung genannt werden möchte, habe um halb neun die Rauchentwicklung von außen gesehen, sofort per Handy die Kollegen informiert, damit sie und vor allem auch die Kunden zügig das Gebäude verlassen.

Die Menschentraube vor dem Haupteingang löste sich am Vormittag nur langsam auf. Der Brand war auch das Gesprächsthema auf dem Wochenmarkt. Die Geschäfte mit der Verkaufsfront hin zum Alten Markt konnten ihre Ladenpforten für die Kunden geöffnet halten.

Waren wurden sofort entsorgt

Jürgen Hahn, Geschäftsführer der Filial-Theke, gegenüber der WAZ: „Wir haben sofort die Theke entfernt und generalüberholen jetzt den Filialbereich, streichen die Wände neu und haben eine Staubwand Richtung Kaufland aufgestellt. Sämtliche Ware haben wir sofort entsorgt.“ Er hoffe, dass die Filiale bald wieder eröffnet.

Christine Axtmann von der Kaufland-Pressestelle in Neckarsulm: „Personen im Supermarkt kamen nicht zu Schaden. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde das Center evakuiert. Unsere Filiale haben wir vorübergehend kurz geschlossen, um Reinigungsarbeiten durchzuführen und sämtliche offene Ware zu entsorgen. Frische Ware ist bereits bestellt, diese wird sofort angeliefert.“ In der Filiale werde am heutigen Mittwoch schon „das vollständige Frischesortiment verfügbar sein.“

Keine Angaben zur Schadenshöhe

Stadt-Pressesprecherin Tanja Wißing: „Das Ordnungsamt hat verfügt, dass alle offenen Lebensmittel entsorgt und vernichtet werden müssen. Das Amt wird am Mittwoch nachprüfen.“

Laut Polizeisprecher Axel Pütter hat das Kriminalkommissariat 11 die Ermittlungen aufgenommen. Am Nachmittag hieß es, dass die Experten von einem technischen Defekt ausgehen. Zur Schadenshöhe gibt es noch keine Angaben.