Bochum. . Deutschkurs der Schiller-Schule hat ein Computer-Programm entwickelt, mit dem man bestimmte Regeln erlernen, beziehungsweise vertiefen kann.
Wenn Abiturienten ihre Schule verlassen, hinterlassen sie gerne etwas. Skulpturen, Erinnerungssteine. Die kann man anfassen, ansehen, mehr aber kaum damit anfangen. Die Schülerinnen und Schüler des Deutscherweiterungskurs der Klasse 9d aus dem Schuljahr 2013/14 der Schiller-Schule, die nun in der Erprobungsphase zur Oberstufe, also der zehnten Klasse sind, wissen noch nicht, welches Abi-Erinnerungsstück sie auf dem Schulgelände stehen lassen wollen.
Sie wollten aber jetzt bereits etwas Nützliches, etwas Praktisches, auch etwas Bleibendes für die nachfolgenden Jahrgänge machen. Die 18 Schülerinnen und Schüler hinterlassen ein besonderes, dazu noch ausbaufähiges Denk-Mal. Sie haben unter der Leitung ihres Deutschlehrers René Adam ein Computer-Programm entwickelt, das anderen Schülern helfen soll, bestimmte Regeln der Rechtschreibung zu erlernen, beziehungsweise zu vertiefen.
Das Programm auf der Homepage der Schule ist übersichtlich
Zu finden ist es bereits auf der Heimseite der Schule. Das Programm ist übersichtlich gestaltet, bietet Tipps von Schülern für Schüler, ist Wissensvermittlung auf Augenhöhe. Einfach, übersichtlich, ohne erhobenen Zeigefinger. „Wir hatten doch ähnliche Probleme“, sagt Gwen (16) aus dem Deutschkurs. „Uns hat es jetzt auch noch einmal geholfen, dass wir uns mit den Regeln intensiv befasst haben. Je öfter man etwas macht, desto besser klappt es.“ Wenn Eltern das ihren Kindern sagen, kommt das nicht so gut.
Elternabend und Elternfrühstück
Zu einem Elternabend der Take-Care-Gruppe lädt die Schiller-Schule am Donnerstag (23. April) ein. Ab 19 Uhr geht es im Café Schiller (Waldring 71) um das Thema: „Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden? Oder nicht!“ Referentin ist Susanne Scheffler von der Familienbildungsstätte.
Das nächste Elternfrühstück der Schiller-Schule findet am Freitag, 24. April, von 9 bis 11 Uhr im Schiller-Café statt.
Bei den Übungen – man macht sie anonym und so oft man möchte – geht es um Lang- und Kurzvokale, um wieder und wider, um Groß- und Kleinschreibung bei der Anrede, um das und dass. Der Computer macht die Kontrolle. Dazu gibt es kurze, prägnante Lerntipps.
Es soll ein nachhaltiges Programm werden. Eins, das ab jetzt quasi für immer den Schülern – vielleicht nicht nur – der Schiller-Schule hilft. Das hofft zumindest Schulleiter Hans Georg Rinke. Er sieht in dem Programm und in seiner Entstehungsgeschichte ein gutes Beispiel für gelungenen G8-Unterricht. „Im Rahmen von G8 soll reduziert werden. Das wurde hier gemacht. Aus Hausaufgaben sind Schulaufgaben geworden, sie wurden in der Schule gemacht. Es war nicht Einzel-, sondern Gruppenarbeit, zudem prozess- und ergebnisorientiert.“ Jeder habe seine Stärken einbringen können, sagt Adam. „Die einen haben das Programm entwickelt, andere haben es dann für den Computer programmiert.“ Das Ganze habe sogar richtig Spaß gemacht, versichern die Schüler und Schülerinnen glaubhaft.
Ab Anfang Mai gehen sie nun in die vier fünften und vier sechsten Klassen, stellen ihr Programm vor. 15 bis 20 Minuten sind dafür jeweils angesetzt.