„Kaffee, Kuchen, Bohnensuppe“ hieß es am gestrigen Montag in vielen Mensen und Cafeterien der sieben Bochumer Hochschulen und der Westfälischen Hochschule mit ihren Standorten in Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bocholt. Betrieben werden diese vom Akademischen Förderungswerk (Akafö), das am 9. Februar 1965 gegründet wurde und somit in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert. Grund genug, das erste Gericht, das im Gründungsjahr über die Theke der Mensa Lennershofstraße gelaufen ist, noch einmal anzubieten – für 1,10 Mark, bzw. 1,10 Euro.

„Heute sind es fast 12 000 Essen, die täglich an die Studierenden ausgeteilt werden“, berichtet Akafö-Geschäftsführer Jörg Lüken. „Natürlich können wir nicht kochen, wie bei Muttern zu Hause, aber für diese Menge, hat unser Essen eine sehr gute Qualität.“

Lüken kann sich noch gut an die Zeit erinnern, in der die Mensa eine eigene Metzgerei und Konditorei hatte. „Damals haben wir versucht, die Mitarbeiter an Rezepturen heranzuführen, doch alles lief Freihand. Heute ist das was ganz anderes, es ist viel professioneller.“ Heute bestimmen Trends und der schnelllebige Bedarf die Arbeit des Akafö, beispielsweise Veganismus oder religiöse Einschränkungen. „Die Studenten werden immer jünger, die Verweildauer an den Unis kürzer“, erklärt Manuela Hildebrant, Leiterin der Abteilung für Unternehmenskommunikation. „Das Bild des Akafö muss sich also verjüngen.“ Zum Beispiel in Form des neuen Logos, entworfen von der Bochumer Agentur „Gregor und Strozik“, sowie der neuen Homepage. „Das Logo ist nun kraftvoller und frischer; die Homepage haben wir für mobile Endgeräte optimiert“, erklärt Hildebrandt.

Dabei fände ein ständiger Abgleich mit den Studenten statt, so dass Zukunftspläne nicht von Dauer sind. „Ich kann also kaum sagen, wo wir in zehn Jahren sein werden“, sagt der Geschäftsführer. „Für uns ist es eine Verpflichtung, uns immer wieder zu verändern.“ So auch in Bezug auf Bereiche wie Kinderbetreuung oder Internationales. „Die Globalisierung der Studenten ist ein Trend, den wir mit Programmen wie Study Buddy oder Becoming friends aufgreifen möchten. Das Akafö ist mehr als nur Essen und Wohnen“, erläutert Simon Gutleben, Akafö-Verwaltungsratsvorsitzender.

Handlungsbedarf besteht laut Lüken jedoch bei den Finanzierungsstrukturen. „Die Hochschulen haben dies erkannt, wir arbeiten gut zusammen. Die Länder müssen jedoch viel aktiver werden. Die Zuschüsse lagen vor 25 Jahren bei 25 Prozent, heute sind es nur acht bis zehn Prozent.“