Bochum. Wegen jahrelanger Schwarzgeschäfte ist eine damalige Betreiberin eines Escort-Service verurteilt worden. Sie hatte 204.000 Euro Steuern hinterzogen.

Jahrelang hatte eine damalige Betreiberin eines Bochumer Escort-Service (Vermittlung von Prostituierten) ihre Umsätze am Finanzamt vorbeigeschleust. Am Mittwoch wurde die Frau dafür bestraft. Das Schöffengericht verhängte 15 Monate Haft auf Bewährung.

Die 49-Jährige hatte den Staat in den Jahren 2010 bis 2014 um insgesamt 204.000 Euro Steuern geprellt. „Da muss einiges zusammengekommen sein, damit dieser Steuerschaden entstehen kann“, sagte der Richter. Beworben hatte die Angeklagte ihr Geschäft in Zeitungsanzeigen. Für jede vermittelte Prostituierte hatte sie 50 Euro Provision kassiert.

„Es war von Anfang an nicht so geplant. Es hat sich verselbstständigt“

Eines Tages wurde sie von jemandem aus ihrem Umfeld angeschwärzt. Das Finanzamt durchleuchtete daraufhin ihren „Service“ und brachte nachher sämtliche Umsätze - nicht nur ihre Provisionen - in die Steuerberechnungen mit ein. So kam am Ende der hohe Steuerschaden zustande.

„Es tut mir leid“, sagte die Frau vor Gericht, wo sie geständig war. „Es war von Anfang an nicht so geplant. Es hat sich verselbstständigt.“ Geld zur Begleichung des Steuerschadens soll nicht mehr vorhanden sein. Wohl aber legte der Richter der Frau auf, 500 Euro an die Staatskasse zu zahlen.