Bochum. Die Berichterstattung über Flüchtlinge ist erster Schwerpunkt des neu formierten WAZ-Leserbeirats. Wichtig sei, wo und wie die Bürger helfen können.
Umfassend informieren und erklären, profund einordnen und kommentieren: Das soll, das muss Qualitätsjournalismus auch und gerade im Lokalen leisten. Der Leserbeirat bietet der WAZ dabei auch künftig wertvolle Unterstützung.
Voller Tatendrang kam der zum Jahresbeginn neu formierte Leserbeirat am Montagabend zu seinem zweiten Treffen in der Redaktion zusammen. Den Redakteuren mit Anregungen und Kritik zur Seite zu stehen, Sprachrohr unserer Leser zu sein, aktiv mitzuarbeiten, das Profil der Zeitung zu schärfen, sie noch lebensnäher und lesenswerter zu machen: Diese Aufgaben wollen und werden die zehn neuen Beiräte in den kommenden zwei Jahren engagiert angehen.
Zehn Leserinnen und Leser bilden den neuen Beirat
Dem WAZ-Leserbeirat gehören Michaela Charlé, Peter Frensch, Elisabeth Hartmann-Kulla, Jürgen Heisterkamp, Herbert Johannsen, Petra Langensiepen, Herbert Nagel, Gabriele Schweinberger, Hans-Hagen von Döhren und Miriam Willms an.
Das Gremium bleibt zwei Jahre zusammen. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig in der Redaktion, wo sie auf Wunsch auch an den Konferenzen teilnehmen.
Dass bei allem grundsätzlichen Lob für die WAZ-Lokalausgabe stets Luft nach oben bleibt, zeigte die erste „Hausaufgabe“ des Gremiums. Es galt, Berichte der letzten Wochen auszuwählen, die den Beiräten gut, aber auch weniger gut gefallen haben. Manches ist schlicht Geschmackssache. Beispiel Karneval: Ärgerte sich Michaela Charlé an den närrischen Tagen über „viel zu viel Karneval“ im Blatt, hält Herbert Nagel die Jecken-Dichte in der WAZ „bei über 50 000 Besuchern allein beim Umzug in Linden für absolut gerechtfertigt“. Einig sind sich die Beiräte indes, dass mancher tagesaktuelle Bericht mehr Hintergrund-Informationen beinhalten müsse. Beispiele: das jüngste Millionen-Desaster im Zuge des Schweizer Franken-Deals oder die Entwicklungen rund um Opel. „Um Zusammenhänge zu verstehen, brauchen wir Leser häufiger eine Erklärung, was bisher geschehen ist“, regt Herbert Johannsen an. Eine Bitte, die sich die Redaktion zu Herzen nehmen wird.
Podiumsdiskussion im September
Das gilt auch für den Vorschlag des Leserbeirates, ausführlich(er) über die Flüchtlinge in Bochum zu berichten. Deren Zahl ist in den vergangenen Wochen sprunghaft gestiegen. In Abstimmung mit dem Beirat wird die WAZ in Kürze in Reportagen, Berichten und Interviews intensiv die Situation in den Erstaufnahme- und Übergangsheimen darstellen, mit Verantwortlichen, Bewohnern, Mitarbeitern und Ehrenamtlern sprechen. „Die Hilfsbereitschaft in Bochum ist groß. Wichtig ist deshalb vor allem, wo und wie die Bürger helfen können: mit Spenden, Zeit oder Geld“, betont Michaela Charlé. In Harpen und Linden funktioniere das Netzwerk bereits beispielgebend.
Eng eingebunden wird der Leserbeirat auch in die Berichterstattung der WAZ über die Oberbürgermeisterwahl im Herbst. Am 3. September plant unsere Zeitung eine Podiumsdiskussion mit allen Kandidaten für den Chefsessel im Rathaus. Die Fragen werden auch von unseren Leserbeiräten formuliert. Freuen Sie sich drauf!