Bochum. Zum vierten Mal werden zehn treue WAZ-Leser der Bochumer Redaktion mit Kritik und frischen Ideen zur Seite stehen.
In kurzen Leserbriefen oder knappen Online-Kommentaren hallt meist das einzige Echo, das Redakteure auf ihre Arbeit erhalten. Dass der vierte Leserbeirat der Bochumer WAZ nun seine Arbeit aufnimmt, ist deswegen in erster Linie ein Geschenk für die Großstadt-Redaktion. Eine zehnköpfige Truppe wird die Bochumer WAZ in den nächsten zwei Jahren, von der Schlagzeile auf dem Titelblatt bis zur Meldung auf der letzten Seite, kritisch mustern. Das Gremium wird neue Ideen einbringen und dabei helfen, der Zeitung ihrem eigenen Anspruch noch gerechter zu werden – nämlich ganz nah an den Lesern zu sein.
Ausgewählt wurden die zehn Leser aus über 100 Bewerbern. Berufen wurde ein Team, das bunter nicht sein könnte: Der eine hat als ehemaliger Kommunalpolitiker einen genauen Blick auf den Stadtrat, die andere ist als Dauergast im Theater besonders aufmerksame Leserin der Kultur-Seite.
„Das ist ihre Veranstaltung!“, begrüßte Redaktionsleiter Thomas Schmitt den neuen Leserbeirat im Konferenzraum der Redaktion. „Deswegen können Sie in den nächsten zwei Jahren alles angehen, was möglich ist.“ Die bisherigen Leserbeiräte hatten diesen Freiraum mit vielen frischen Ideen ausgefüllt: Sie führten Interviewreihen mit Kommunalpolitikern und Prominenten aus der Stadt oder stellten zwei umfangreiche Leserbefragungen über allgemein Themenwünsche und Vorlieben jüngerer Leser auf die Beine.
Beim Testessen auf dem Weihnachtsmarkt und bei „Bochum Kulinarisch“ bewiesen sie ihre Kritikfähigkeit und mit ihrem Wunsch, mehr positive Nachrichten ins Blatt zu bringen, gaben sie Anstoß für die Serie „Engel des Alltags“. Auch die Fotoreihen der i-Dötzchen zum Schulanfang gehen auf die Bemühungen ehemaliger Leserbeiräte zurück.
Konkrete Ideen
Solche konkreten Ideen hätten beim ersten Treffen des Beirats noch gar nicht sein müssen. Erst sollte es nur ums Kennenlernen gehen. Dennoch äußerten einige der treuen WAZ-Leser bereits genaue Vorschläge. Besonders der Gedanke, dass das Blatt mehr Orientierungshilfe für Bochumer geben könnte, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, stieß auf Zustimmung.
Aber nicht nur die Redaktion soll von der Arbeit des Rats profitieren und sich von seiner Kreativität nähren. Die zehn Mitglieder – von denen eines bei der ersten Sitzung leider verhindert war – erhalten exklusive Einblicke in die Redaktionsarbeit. Sie können den Weg von der ersten Idee zum gedruckten Artikel begleiten, und erfahren: So wird Zeitung gemacht.