Evangelische Frauenhilfe in Grumme wurde vor 120 Jahren gegründet und damit älter als alle anderen, die auf Initiative von Kaiserin Auguste Viktoria entstanden

Grumme. „Ihre Frauenhilfe war damals ihrer Zeit voraus, als sie sich 1894 gründete“, betonte Helga Berghoff vom Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe (Soest).

Sie beglückwünschte damit an der Johanneskirche die Evangelische Frauenhilfe in Grumme und Voede zum 120-jährigen Vereinsbestehen. Denn, so Berghoff, die Evangelische Frauenhilfe entstand auf Initiative von Kaiserin Auguste Victoria im damaligen Kaiserreich erst 1899. Der westfälische Provinzialverband, in dem sich dann alle regionalen „Frauenhülfen“ organisierten, folgte im März 1906. Als Dankeschön überreichte sie zum Jubiläum 120 Päckchen Papiertaschentücher, da Gustav Krum (Inhaber einer Papierfabrik) dafür 1894 ein kaiserliches Patent in Deutschland erhielt.

„Für uns seid ihr die Grummer Frauen“, erklärte zudem Edelgard Wassermann vom Stadtverband der Frauenhilfe, als sie die beiden Frauenhilfsgruppen unter der Leitung von Christel Nalik (Voede) und Marianne Kost (Team Grumme) zum hohen Jubiläum beglückwünschte. „Ihr seid engagiert, flexibel, bunt: also jung geblieben“, so Wassermann launig weiter.

Die 70 anwesenden Frauen feierten anschließend kräftig. Bei selbst gesungenen Schlagern wie „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ und „Blumen aus Amsterdam“ kam viel gute Stimmung auf. Das zeigte sich auch beim Schunkeln dazu.

Pfarrerin Heike Kümper, die durch das Festprogramm führte, blickte zudem zurück. „Wie kamen sie in die Frauenhilfe?“, fragte sie in die Runde. Die Antworten waren vielfältig: durch die ehemaligen Frauenhilfsvorsitzende Edith Celnik und Hedwig Jenau den Stadtteilladen oder durch die Mütter und Pfarrer.

„Mein Mann Reinhard Beckmann war damals (1964) Presbyter im Wichern-Bezirk“, erinnerte sich Erika Beckmann zu ihrem Eintritt. Sie beging beim 120. Geburtstag ein eigenes Jubiläum: 50-jährige Mitgliedschaft.

Ursula Lack feierte ihr 40-jähriges. „Es ist schön, sich hier regelmäßig zu treffen und für ein paar Stunden aus dem Haus zu kommen“, erklärte sie zur Frage, warum sie gerne kommt. Weitere Jubilarinnen, die geehrt wurden, waren Ingeborg Stief (60 Jahre) und Martha Hallensleben (25 Jahre).

„Das war ein schönes Jubiläum. Alle waren sehr zufrieden“, zogen die beiden Sprecherinnen Kost und Nalik Bilanz. Die Frauenhilfen, die seit 2007 die 14-tägigen Veranstaltungen gemeinsam organisieren, werden auch zukünftig Referenten zu Themen einladen und Ausflüge organisieren. Dem Fest ging ein Gottesdienst voran, den Pfarrerin Kümper und Prädikant Thomas Kirchhoff gestalteten.