Bochum. . Über 20 Straftaten hat ein 19-Jähriger in 14 Monaten begangen. Das Bochumer Amtsgericht hat ihn dafür zu einer Haftstrafe verurteilt - ohne Bewährung.

14 Monate lang - von Juli 2013 bis zum September 2014 - hat ein 19-Jähriger Straftaten gesammelt wie andere Menschen Briefmarken: Körperverletzung, versuchte und erfolgreiche Einbrüche, Nötigung, Fahren ohne gültiges Ticket und immer wieder Diebstähle. Das Bochumer Amtsgericht hat den jungen Mann dafür am Dienstag zu zwei Jahren Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt. Als er am 8. Juli des vorvergangenen Jahres beim Schwarzfahren erwischt worden war, kam er gerade aus dem Gefängnis. Weil er gegen Bewährungsauflagen verstoßen hatte, hatte er bereits eine Haftstrafe von zehn Monaten absitzen müssen - wegen ähnlicher Delikte, wie sie am Donnerstag angeklagt waren. Vier von 26 Delikten, die ihm zur Last gelegt worden waren, wurden eingestellt, die übrigen flossen in das Urteil ein. Oft stahl der Angeklagte in Supermärkten Spirituosen, aber auch PCs, Telefone und Parfüms.

Der 19-Jährige hat eine tragische „Karriere“ hinter sich. Die Eltern trennten sich, als er noch ein Kind war, im Alter von elf Jahren kommt er bereits in ein Heim - die Mutter ist Alkoholikerin. Alkohol und Drogen und immer wieder Straftaten bestimmen später das Leben des jungen Mannes, der schließlich in der Obdachlosigkeit landete. Laut Anklage schlug er schließlich auch in Schlafstätten für obdachlose Jugendliche zu. Zum Prozess wurde der 19-Jährige aus der Untersuchungshaft vorgeführt, in der er seit Dezember des vergangenen Jahres saß. Er war zu einem ersten Verhandlungstermin nicht erschienen und unter seiner postalischen Adresse nicht mehr zu erreichen.