Bochum. . 15 ehemalige Schulen stehen leer. Inklusion und steigende Flüchtlingszahlen steigern die Probleme. Nicht jedes Kind kommt auf seine Wunschschule.
Am Freitag gibt es Zeugnisse. Kinder der vierten Klassen bekommen zudem einen Anmeldeschein, um sich an einer weiterführenden Schule anmelden zu können. Ab dem 2. Februar und bis zum 5. Februar laufen die Anmeldungen. Weiterhin bleibt es dabei, dass Anmeldung nicht gleich Aufnahme bedeutet. In diesem Jahr könnte sich die Zahl der Kinder, die nicht an ihre Wunschschule kommen, allerdings deutlich erhöhen. Die Gründe sind vielschichtig, heißen Inklusion, Zuwanderer/Flüchtlinge und vor allem: fehlender Schulraum.
In den vergangenen Jahren sind in Bochum 19 Schulstandorte geschlossen worden. Das war Vorgabe der Bezirksregierung und zudem dem Haushaltsicherungskonzept geschuldet. 15 ehemalige Schulgebäude stehen weiterhin leer (Grafik), sollen anderweitig genutzt, abgerissen oder der Grund verkauft werden.
Die Umsetzung
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Die Umsetzung der Inklusion führt aber dazu, dass die Zahl der Schüler in den Klassen verringert werden und dass zusätzlich Räume/Schulgebäude benötigt werden. Die deutlich erhöhte Anzahl an schulpflichtigen Flüchtlingen, beziehungsweise Zuwanderern, 1000 sind es in diesem Jahr, vergrößert die Probleme. Alles zusammen führt dazu, dass Anette Eichler vom Schulverwaltungsamt nicht umhin kommt zu sagen: „Dass wir 19 Schulstandorte schließen mussten, holt uns nun ein. Es herrscht ein Notstand.“
Einer, den nicht die Stadt zu verantworten, nun aber zu beheben hat. 2700 Kinder und ihre Eltern bereiten sich auf den Schulwechsel vor. Alle Gesamtschulen, die Haupt- und Realschulen sowie die Gemeinschaftsschule und die Sekundarschulen sind Orte gemeinsamen Lernens. Als einziges Gymnasium ist das auch die Graf-Engelbert-Schule. „107 Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf und deren Eltern bereiten sich ebenso auf den Wechsel vor“, sagt Eichler.
Vorgaben und Probleme
„Wir haben eine Regionalkonferenz Inklusion gegründet. Da schauen wir darauf, wie viele Kinder es mit unterschiedlichen Förderungsbedarfen gibt. Um eine vernünftige Mischung der Förderbedarfe zu schaffen, werden sie gezielt auf Schulen verteilt. Beziehungsweise da haben wir mit den Eltern gesprochen, welche Schule in Frage kommt. Diese Kinder sind an den Schulen gesetzt. Auch das ist Vorgabe des Landes. Das kann dann in Verbindung mit dem von der Bezirksregierung vorgegebenen Klassenschlüssel dazu führen, dass zehn oder zwanzig Kinder mehr abgewiesen werden.“
Inklusion, Zuwanderer und Flüchtlinge, die in Auffangklassen aufgenommen werden, zu wenig Schulraum und kein Geld. Die Stadt müsste ob dieser Gemengelage Schulen wieder in Betrieb nehmen. Das aber scheitert an manch ehemaligem Schulstandorten auch daran, dass dort die Brandschutzbestimmungen nicht erfüllt werden.