Linden. . Bernhard Wolff hat den Budo Sportclub Linden geprägt. Als „Trainer des Jahres“ hört er nun auf. Heute folgt die Auszeichnung in Bonn.
Für Bernhard Wolff ist Judo Faszination, Passion, schlichtweg Lebensinhalt – gewesen, wie es wohl ab sofort formuliert werden sollte. Doch geht seine Trainerlaufbahn mit einem Highlight zu Ende: Wolff wurde jetzt vom DJB-Judomagazin für seine Verdienste ausgezeichnet, die offizielle Ehrung zum „Trainer des Jahres“ in der Kategorie „Besonderes Engagement“ findet am heutigen Samstag im Rahmen der Deutschen Einzelmeisterschaften in Bonn statt.
Für den Übungsleiter eine große Überraschung am Ende seiner Tätigkeit: „Ich habe hier ja nur 26 Jahre meinen Dienst gemacht“, sagt er bescheiden. Mit „hier“ meint Wolff den Budo Sportclub Linden, der ihn auch für die bundesweite Auszeichnung vorgeschlagen hat.
Der Lehrer, der an der Jakob-Muth-Schule arbeitet, begeisterte sich erst mit 15 für den Sport, der ihn so lange begleiten sollte, der ihn so lange geprägt hat. „Ich war früher kugelrund, unsportlich“, blickt er 45 Jahre zurück. Über einen Selbstverteidigungskursus, der in der Zeitung annonciert wurde und den er daraufhin spontan einmal besuchte, fand Wolff zum Judo. „Doch als aktiver Kämpfer habe ich mich nie gesehen, wollte schnell Trainer werden.“ So machte er seinen Übungsleiterschein, parallel zum Studium.
Höhepunkt zum Schluss
Was Judo für ihn – nach wie vor – auszeichnet, kann er kurzerhand skizzieren: „Es ist ein Einzelsport, der gemeinsam ausgeführt wird.“ Hinzu kämen noch die gelebten „Judo-Werte“ wie Mut, Respekt, Hilfsbereitschaft und Selbstbeherrschung, die die Symbiose von Gegen- und Miteinander auf der Matte vervollständigen.
Aber auch abseits der Geschehens gilt Wolff den Lindener Judoka als Vorbild. Er trainierte über 30 Jahre fast täglich Kinder und Jugendliche in verschiedenen Altersklassen. „Dabei legte er etwa als Leiter einer Inklusionsgruppe – die er initiierte – bei jedem Training viel Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse von Menschen mit und ohne Behinderungen an den Tag“, schildern Tobias Schönberner und Lars Mittkowski aus der Judo-Abteilung des Vereins. Zwei Trainer übrigens, die Wolff auch ausgebildet hat.
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.An welche besonderen Momente sich der Schwarzgurtträger in all den Jahren erinnern kann, fällt ihm schwer zu sagen. Denn den einen Augenblick habe es so nicht gegeben, eher viele: „Immer, wenn ein ,Mini’ zu mir kam und sagte, es hat ihm Spaß gemacht, er freut sich aufs nächste Training, habe ich alles richtig gemacht.“
Aus gesundheitlichen Gründen muss das Ehrenmitglied des Budo Sportclubs nun kürzer treten. Gut jedoch für seine Nachfolger, dass er weiterhin mit Rat und Tat zumindest neben der Matte stehen wird.