Bochum. Der Opel-Betriebsrat hat einen neuen Vorsitzenden gewählt: Murat Yaman. Dessen Vorgänger Rainer Einenkel verlässt das Unternehmen Ende März.

Nach der Schließung des Werks geht bei Opel Bochum eine weitere Ära zu Ende. Rainer Einenkel ist nicht mehr Vorsitzender des Betriebsrats. Das 25-köpfige Gremium wählte am Montag den bisherigen Stellvertreter Murat Yaman zu seinem Nachfolger. Der 37-jährige, dreifache Familienvater aus Castrop-Rauxel arbeitet seit 1995 für den Autobauer, gehört seit 2002 dem Betriebsrat an und war bislang Stellvertreter Einenkels.

Er soll den Übergang des Opel-Standorts Bochum in ein reines Warenverteilzentrum mit begleiten und gestalten. Nach zehn Jahren an der Spitze der Arbeitnehmervertretung und 42-jähriger Betriebszugehörigkeit verlässt Rainer Einenkel Ende März das Unternehmen und wechselt in die Transfergesellschaft. Bis dahin wird der 60-Jährige noch dem Gesamtbetriebsrat und dem Aufsichtsrat des Autobauers angehören.

Yaman von Einenkel vorgeschlagen

Nachfolger Yaman, zu dessen Stellvertreter Dirk Grützner (47) gewählt wurde, tritt zwar in große Fußstapfen, bleibt aber gelassen: „Ich lasse das alles auf mich zu kommen. Jetzt kommt es erst einmal darauf an, dass wir uns neu aufstellen.“

Sein Vorgänger hatte ihn für die Leitung des Gremiums vorgeschlagen: „Murat Yaman war lange im Betriebsrat für das Warenverteilzentrum zuständig, vor allem ihm ist auch zu verdanken, dass wir im Rahmen des Sozialtarifvertrags die Aufstockung des Personals erreicht haben. Ich bin überzeugt, dass er mit seinem Team die anstehenden Aufgaben lösen kann.“

Yaman hat viel zu tun

Einenkels Bilanz nach zehn Jahre als Betriebsrats-Chef fällt gemischt aus: „Die Schließung des Fahrzeugwerks ist schmerzhaft. Aber wir haben uns immerhin zehn Jahre lang erfolgreich dagegen gewehrt.“

Murat Yaman und sein Team, das künftig nur noch für 700 statt bislang mehr als 3000 Beschäftigte zuständig sein wird und das womöglich in der zweiten Jahreshälfte neu gewählt wird, sind vielfältig. Es gehe darum, so Yaman, dass die Zusagen für die 265 neuen Arbeitsplätze eingehalten werden. 163 Leute helfen im Moment dem 150-köpfigen Auslaufteam in Werk I, um die Rückführung des Lagers und der Beschäftigten zu Opel, um das geplante neue Gebäude, die Berufsausbildung oder die versprochene Schaffung von 100 Industriearbeitsplätzen in der Region.