Bochum. Ein Pastor betreut in der Beratungsstelle „Rise Sternenkinder Bochum“ Eltern, deren Kinder, vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind.

Trauerbegleitung, Beistand und Beratung, das sind die Angebote, die die neue Beratungsstelle „Rise Sternenkinder Bochum“ der Evangelisch-methodistischen Kirche anbieten möchte. Sternenkinder, das sind Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind. Seit dem 11. Dezember leistet Pastor Frank Hermann gemeinsam mit einer Seelsorgerin in den Räumlichkeiten in der Alleestraße 48 Eltern Beistand, die ihr Kind in der Schwangerschaft verloren haben. Ob in frühen oder späteren Schwangerschaftsrollen, das spielt keine Rolle.

In Wuppertal hat Frank Hermann bereits einen Sternenkinder-Ambulanz aufgebaut, nun möchte er das seelsorgerische Angebot für verwaiste Eltern auch in Bochum anbieten. Er hat bereits Kontakt zu Bochumer Kliniken, Gynäkologen und Hebammen aufgenommen, um betroffene Eltern auf das Angebot aufmerksam zu machen. Er schätzt, dass es in Bochum pro Jahr 600 bis 700 Sternenkinder gibt. Neben den normalen Öffnungszeiten, die noch nicht sicher feststehen, wird es an jedem zweiten Donnerstagabend eine Gesprächsgruppe für betroffene Eltern geben. Oft hat der Verlust eines gemeinsamen Kindes auch Auswirkungen auf die Beziehung der Eltern, weiß Hermann. In seiner langjährigen seelsorgerischen Tätigkeit hat er gelernt: „Männer und Frauen trauern sehr unterschiedlich. Männer trauern meist eher verhalten. Für viele ist der errechnete Entbindungstermin ein Schlüsseltag, an dem alles noch mal hochkommt.“