Bochum. Zum 20. Mal war die Kunstauktion zugunsten von Amnesty International im Schauspielhaus zu Gast.Insgesamt schon 43. Ausgabe. Viele Besucher boten im Tanas auf fast 200 Werke.

„War das da ein Gebot?“ - erschrocken blickt die Mutter mit Kind auf dem Arm auf Auktionator Thom Pokatzky. Doch der lacht vom Pult herunter, „Das war schon ein deutliches Zeichen. Sie haben da ein sehr kunstbeflissenes Kind“. Und macht an anderer Stelle weiter. Es gibt immer auch etwas zu lachen bei den jährlichen Kunstauktionen von Amnesty International.

In diesem Jahr fand sie zum zwanzigsten Male schon im Schauspielhaus statt, insgesamt war es die 43. Ausgabe der Traditionsveranstaltung. „Für uns ist das eines von zwei Standbeinen für die Arbeit“, sagt Alexander Heinrichs, neben Dr. Ingrid Schleicher, Hauptorganisator der Aktion. Diese findet jetzt schon zum dritten Mal im Tanas statt, das Kammerspielfoyer ist schon zur Mittagszeit voll besetzt. Gut 170 Kunstfreunde sitzen im sonnendurchfluteten Gastrobereich, trinken Kaffee und lauern auf Schnäppchen. 196 Posten listet der Katalog auf.

Ordentliche Preise

Die Mindestgebote bewegen sich zwischen einem und 500 Euro, zumeist aber beginnt der Bietspaß im unteren und mittleren zweistelligen Bereich. „Das ist wichtig“, sagt Heinrichs, „damit die Leute einsteigen“. Das weiß auch der Auktionator zu nutzen, der sehr geschickt und erfahren, die entstehenden Biet-Duelle am Laufen zu halten weiß. „Sehe ich da die 200?“.

Im breiten Angebot, das leider aus Platz- und Terminmangel nicht mehr vorher ausgestellt werden kann, dafür aber in einer gepflegten Online-Präsentation gezeigt wird, finden sich neben vielen Hobby-Künstlern auch immer wieder qualitativ hochwertige Objekte. Diese werden vom Publikum durchaus gewürdigt und erzielen dann ordentliche Preise.

Eine äußerst charmante, beliebte Aktion

Doch meistens spielt beim Publikum ein wie auch immer geartetes Kalkül keine Rolle. Und so hat Pokatzky immer wieder Kurioses und Regionales unterm Hammer, Werke heißen nicht nur „Abend am Meer“, „Wolken auf braunem Grund“ oder „Bunter Tänzer“, sondern „Currywurst-Kunst-Aktie No. 001“ (ein Holzschnitt), „Konrad-Adenauer-Platz“ oder „Grüße aus Crange -sentimentale Erinnerung“.

Eine nach wie vor äußerst charmante, beliebte Aktion, die nicht nur dafür sorgt, dass unterm Weihnachtsbaum gelegentlich Kunst liegt, sondern auch Amnesty hilft. Und für Puls beim Besuch sorgt: „War das da etwa ein Gebot?“