Bochum. Obwohl seine dritte Amtszeit erst am 1. Dezember 2014 beginnt, gibt Prof. Dr. Elmar Weiler jetzt bekannt, dass er am 30. September 2015 sein Rektorat niederlegen wird. Ab dem 1. Oktober soll ein Neuer an der Spitze der Bochumer Uni stehen. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, sagt Weiler.

Prof. Dr. Elmar Weiler, der Bochumer an der Spitze der Bochumer Ruhr-Universität, gibt sein Rektorat ab. So die überraschende Meldung vom Campus. Überraschend vor allem, weil die dritte Amtszeit des Biologen, der seit 2006 an der Spitze jener Universität stand, an der 1970 sein Studium begann, erst am 1. Dezember 2014 offiziell beginnt. Er würde dann die Belange der Universität bis 2017 führen. Wie die RUB am Montag mitteilt, wird Weiler seinen Posten bereits zum 30. September 2015 räumen, am 1. Oktober soll es ein neues Rektorat geben.

Er habe schon länger über den Generationenwechsel nachgedacht, sagte Weiler der WAZ. Den letztendlichen Ausschlag, „den letzten Anstoß“, habe nun die Tatsache gegeben, dass die Exzellenzinitiative III des Bundes gestartet werden wird, deren „heiße Phase“ vor allem in den Jahren 2016/2017 anstünde. „Dann brauchen wir eine Mannschaft, die durchhält. Und keine, die kurz danach aufhört.“

Deren Aufgabe sei durchaus anspruchsvoll, weil in dieser dritten Förderungsperiode eine Priorität auf regionale Forschungsverbünde gelegt werden soll, was in der Universitätsallianz Ruhr (mit Dortmund und Essen/Duisburg) vorangetrieben werden müsse. Eine nicht ganz unkomplizierte Aufgabe. „So aufgestellt kann man da sehr viel intensiver arbeiten.“

Der Entscheidung Weilers entsprechend wird noch in diesem Jahr eine Findungskommission der Ruhr-Universität aufgesetzt, so dass gemeinsam mit einer Wahl eines neuen Kanzlers bis zum September eine mehr oder weniger komplette neue Mannschaft beisammen sein soll.

Der Oberbürgermeisterin Scholz habe Weiler seine Entscheidung bereits Ende letzter Woche mitgeteilt.

Mehr Zeit für Wissenschaftspolitik

Er selber wolle aber nicht in Rente gehen. Für Wissenschaftspolitische Aufgaben – etwa im Strategie-Rat der Leibniz-Gemeinschaft oder im Hochschulrat der Universität Osnabrück – sei dann mehr Zeit. Auch mit der Ruhr-Universität und mit der Stadt Bochum sei er „eng verwoben“ und werde sich einbringen. Allerdings dementierte der parteilose Wissenschaftler jegliche lokalpolitische Interessen: „Oberbürgermeister ist nicht der richtige Job für mich“.

Auch wies er von sich, sein Rückzug könnte etwas damit zu tun haben, dass es zuletzt etwas Gegenwind im Senat gegen die Prorektorin für Forschung Prof. Dr. Uta Wilkens gab. „Ich wollte mit dem gleichen Team weiterarbeiten. Der Senat ist letztlich gefolgt, die Prorektoren sind mit deutlichen Mehrheiten gewählt worden. Streit um die richtige Zukunftsstrategie gibt es immer mal. Das hat nichts mit meiner Entscheidung zu tun.“

Am Freitag hatte er zudem die Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum der RUB eröffnet.