Bochum. . Die Stadt Bochum hat ein sogenanntes Problemhaus an der Zillertalstraße im Stadtteil Riemke für unbewohnbar erklärt. Das komplette Gebäude muss daher in den nächsten Tagen geräumt werden. Die Entscheidung der Stadt sorgt für große Erleichterung in der unmittelbaren Nachbarschaft.

Aufatmen bei zahlreichen Anwohnern in Riemke: Das von rumänischen Großfamilien bewohnte Eckhaus an der Zillertal-/Brünselstraße muss bis Ende des Monats geräumt werden. Das sieht eine Ordnungsverfügung der Stadtverwaltung vor.

Vermüllung, Verkotung, Belästigung, Ruhestörung: Seit Jahresbeginn sei „das Wohnen zum Albtraum geworden“, klagen Nachbarn des heruntergekommenen Hauses. Obwohl die oberen Etagen vom Bauamt gesperrt wurden, beobachten die Anwohner bis zu 30 Personen („am Wochenende auch deutlich mehr“), die sich in dem Gebäude aufhalten. „Die Zustände sind unerträglich!“, baten 117 Anwohner im Frühjahr Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz in einem Brief um Hilfe.

„Notfalls auch mit Zwangsmaßnahmen“

Auf WAZ-Anfrage bewertete die Stadt die Situation noch im Oktober als „nicht dramatisch“. Nun die Kehrtwende. „Am 5. November hat das Bauordnungsamt per Verfügung das komplette Gebäude für unbewohnbar erklärt“, bestätigte am Freitag Stadtsprecher Thomas Sprenger entsprechende Informationen bei einer CDU-Bürgerversammlung. Bis 1. Dezember müssen sämtliche Bewohner ausgezogen sein. „Wir haben in dem Haus eigens Hinweisplakate auch in Spanisch angebracht, weil wir wissen, dass die Bewohner diese Sprache verstehen“, so Sprenger.

„Wir sind sehr erleichtert“, sagte eine Anwohnerin der WAZ, fordert die Stadt aber zugleich auf, die Verfügung konsequent umzusetzen: „notfalls auch mit Zwangsmaßnahmen. Wir alle haben hier lange genug unter dem Müll und Lärm gelitten“.