Feuerwehrfrauen üben beim Bundeskongress den Ernstfall
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Bochum. Rund 100 Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland sowie zwei Schwedinnen und zwei Schweizerinnen waren gekommen, um sich fortzubilden im Bereich Höhenrettung, Pyrotechnik und Reptilienbergung. Auch ein Stimmtraining galt es beim 23. Bundeskongress der Feuerwehrfrauen zu absolvieren.
Rund zwanzig Kilo schwer ist sie. Sie zerschneidet eine Autotür wie Papier und kommt zum Einsatz, wenn ein Mensch in seinem Auto nach einem Unfall eingeklemmt wird. Die Feuerwehrfrauen hören Workshop-Leiterin Birgit Süssner genau zu, als sie die akkubetriebene Rettungsschere erklärt.
Noch hält sie sie selbst in den Händen. Gleich müssen die Workshop-Teilnehmerinnen jedoch selbst ran an die Schere – ein Autounfall wird nämlich simuliert. Der Workshop ist Teil des 23. Bundeskongress der Feuerwehrfrauen, der in diesem Jahr erstmals in Bochum ausgetragen worden ist.
100 Teilnehmerinnen
Rund 100 Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland sowie zwei Schwedinnen und zwei Schweizerinnen sind gekommen, um sich fortzubilden im Bereich Höhenrettung, Pyrotechnik und Reptilienbergung. Auch ein Stimmtraining galt es zu absolvieren.
Abschnittsübung der Feuerwehr
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„Vor allem beim Funken ist die Stimmlage sehr wichtig“, erklärt Claudia Vog’l. Die 47-Jährige ist Einsatzleiterin der Feuerwache 1 in Wattenscheid und zudem die Organisatorin des diesjährigen Bundeskongress der Feuerwehrfrauen. Es ist eine Herzensangelegenheit für sie: „Der Erfahrungsaustausch unter den Frauen ist mir besonders wichtig“, sagt sie. Sie weiß, wie schwierig es ist, sich in einem von Männern dominiertem Berufsfeld zu behaupten.
Ein Wandel ist zu erkennen
Seit 2000 ist sie als Feuerwehrfrau im Einsatz: „Ich muss im Einsatz das gleiche leisten wie ein Mann“, sagt die studierte Chemikerin. Sie ist die erste Feuerwehrfrau in Bochum gewesen. Mittlerweile hat sie zwei Kolleginnen bekommen. „Es ist ein kleiner Wandel zu erkennen und wir begrüßen mehr Frauen“, sagt auch Birgit Süssner, die bei der bei der ständigen Wache Erlangen tätig ist und einmal pro Monat ihren Rettungsscheren-Workshop unterrichtet.
Erfahrungsaustausch für alle Laufbahngruppen
Der Bundeskongress der Feuerwehrfrauen fand zum 23. Mal statt. Zum ersten Mal allerdings in Bochum.
Er soll in erster Linie dem Erfahrungsaustausch und der Persönlichkeitsentwicklung der Frauen dienen, die in diesem Beruf klar in der Unterzahl sind.
Es werden praktische und theoretische Workshops angeboten.
Der Kongress richtet sich an Frauen aus allen Laufbahngruppen der Berufs- und hauptamtlichen Feuerwehren sowie ebenso an Frauen aus Freiwilligen Feuerwehren.
Kraft und Ausdauer verlangt der Job ab. Das ist auch das, was Denise Wetzel an ihrem „Hobby“ fasziniert. Die 24-Jährige ist seit fünf Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Herrenalb aktiv. Technisches Wissen zu erlernen, mache ihr besonders viel Spaß: „Ich kann Menschen helfen“, sagt sie stolz und fügt hinzu, dass sie die Kameradschaft der Feuerwehrleute genießt.
Mit reiner Muskelkraft wird der „Unfallwagen“ zum Abschluss der Rettungs-Simulation dann wieder auf seine Räder gestemmt. Dazu nehmen sich die Frauen Leitern zu Hilfe und drehen den Wagen fast lautlos um.
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