Bochum.. Feuerwehrleute haben den Python endlich gefangen. Das putzige Reptil lag auf dem Auspuff des Autos, in dem es sich tagelang verkrochen hatte. Jetzt wohnt es in Witten – erstmal. Auch die als Lebendköder dienende Maus ist wohlauf – Happy End eines Sommerloch-Phänomens.
Das Königspython-Weibchen war offenbar entkräftet und ließ sich „nahezu widerstandslos einfangen“, so Feuerwehr-Sprecher Nicolas Ennenbach. Das Tier ist augenscheinlich unverletzt.
Der Wittener Reptilienexperte Bodo Haarmann (56) nahm die Schlange in seine Obhut. Sie kommt nun für mindestens drei Monate in ein Quarantäne-Terrarium, wird entwurmt, ihr Kot auf Krankheitserreger untersucht. Die Quarantäne sei notwendig, sagte Haarmann: „Wenn sie Würmer hat, wäre das hochgradig ansteckend. Deshalb kann sie nicht mit anderen Schlangen in einem Terrarium gehalten werden.“ Dem Python mache das jedoch nichts aus: „Das sind eh Einzelgänger.“
Schlange hat das Schlimmste überstanden
Bodo Haarmann gilt als einer der kenntnisreichsten Schlangenbeschwörer des Reviers. „Wir sind froh, dass er das Tier wieder aufpäppelt“, so Feuerwehrmann Ennenbach. Der gelernte Tier-Heilpraktiker Haarmann führt in Witten ein Fachgeschäft namens „Reptilien-Insel“ und wird regelmäßig von der Feuerwehr zu Hilfe gerufen, wenn irgendwo eine Würge- oder Giftschlange auftaucht.
Die junge Schlange, die zwei bis drei Jahre alt sein soll, hat nach dem Tumult der letzten Tage das Schlimmste überstanden. Nach der Quarantäne wird Haarmann sie „nur in liebevolle Hände“ abgeben. Den nächsten Bochumer Winter hätte das aus Westafrika stammende Tier nicht überstanden. In Gefangenschaft können Königspythons über 40 Jahre alt werden. Der Schlange von Hordel steht also ein langes, gutes Leben bevor.