Bochum. Die Frage, was von Opel bleibt, wenn das Unternehmen Ende des Jahres sein Werk in Bochum schließt, scheint beantwortet. Der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) schließt sich einem Gutachten an, in dem das Verwaltungsgebäude von Werk I als denkmalwürdig bezeichnet wird.
Vor einer ungeahnten Hürde steht möglicherweise die Entwicklung der Fläche des Opel-Werks I in Laer. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) folgt einem in Auftrag gegebenen Gutachten, nachdem das Verwaltungsgebäude mit der markanten Rotunde und dem „Opel“-Schriftzug auf dem Dach denkmalwürdig ist. Daher steht nun zumindest vorläufig eine „Unterdenkmalstellung“ an, so Burkhard Huhn vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt in der Sitzung des Ausschusses für Planung und Grundstücke. Das Gleiche gelte für ein kleines Gebäude im Süden des Geländes.
Dies könnte die Pläne der Gesellschaft Bochum Perspektive (BP) 2022 durchkreuzen. Deren Geschäftsführer Prof Dr. Rolf Heyer hatte, angesprochen auf die Opel-Verwaltung, noch vor einigen Wochen gegenüber der WAZ erklärt: „Das Gebäude hat keine architektonisch-historische Bedeutung.“
Kein Termin für die Unterzeichnung bekannt
In den Städtebaulichen Rahmenplan, der auf einem von Heyers früherem Arbeitgeber NRW.Urban erstellten Konzept fußt und den der Ausschuss abgesegnet hat, ist das „markante Verwaltungsgebäude“ jedenfalls aufgenommen. Der Plan für die Entwicklung von Werk I hat derzeit noch zwei Varianten, „abhängig davon, ob das südlich gelegene Baufeld an einen großflächigen Nutzer oder mehrere kleinflächige Nutzer vermarket werden soll“.
Dieser großflächige Nutzer ist das Logistikunternehmen DHL, das auf dem Gelände ein „Mega-Paketzentrum“ errichten will und vor sieben Monaten mit Opel eine dementsprechende Absichtserklärung unterzeichnet hat. Die von Opel-Vorstand Ulrich Schumacher für September angekündigte Vertragsunterzeichnung steht indes aus. „Wir sind in konstruktiven Gesprächen, an denen auch die Bochum Perspektive beteiligt ist“, heißt es dazu bei Opel. Einen Termin für die Unterzeichnung gebe es noch nicht.