Hattingen. Das Programm “Demokratie leben!“ geht in Hattingen weiter. Vereine und Gruppen können sich mit ihrer Idee um einen Teil der 50.000 Euro bewerben.
Die Hattinger sind wieder aufgerufen, mit kreativen Ideen die Demokratie zu stärken. Dafür stehen nun erneut jährlich 50.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!" bereit. Seit fast drei Jahren beteiligt sich Hattingen an dem Programm. Zuletzt wurden jedoch nicht alle Mittel abgerufen.
34 Projekte und Veranstaltungen
Die Stadt ist, gemeinsam mit mehr als 300 Kommunen, im Förderschwerpunkt „Partnerschaften für Demokratie“ aktiv. Damit sollen Bündnisse geschaffen und gestärkt werden, die sich gegen extremistische Ideologien und Gruppierungen engagieren und sich gemeinsam für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben stark machen.
Seit 2017 wurden 34 Projekte und Veranstaltungen in diesem Sinne in Hattingen umgesetzt. Dazu zählen unter anderem Initiativen des Jugendparlaments wie "Bürgermeister für einen Tag" und auch die Banneraktion "Hattingen hat keinen Platz für Rassismus". Auch die Veranstaltungen der Gedenk- und Aktionswochen „Hattingen hat Haltung“ gehören zu den größeren Projekten. Dazu kommen zahlreiche weitere Ideen. Häufig beteiligten sich daran gerade Jugendliche.
Zuletzt nicht das komplette Geld genutzt
Allerdings wurden im vergangenen Jahr 7000 Euro weniger abgerufen, als zur Verfügung standen, bedauert Koordinator Olaf Jacksteit: "Da wäre noch etwas möglich gewesen."
Grundsätzlich, so erklärt er, teilen sich die Fördermittel in 10.000 Euro für den Jugendfonds und 40.000 Euro im Aktions- und Initiativfonds. Die Jugendmittel werden durch das Jugendparlament verwaltet. Über die Verwendung des Restes entscheidet der Begleitausschuss, der sich aus Vertretern von Vereinen und Verbänden, aus der Politik und der Stadtgesellschaft zusammensetzt.
Welche Bedingungen Projekte erfüllen müssen
Ideen einreichen und sich damit für eine Förderung bewerben kann jeder. Ausnahme: "Staatliche Stellen, zum Beispiel auch Schulen oder die Stadt selbst, können keine Projekte einreichen", erklärt Jacksteit. Der Begleitausschuss habe auch einzelne Projekte ablehnen müssen: "Wenn Institutionen Dinge anschaffen wollen, steht das nicht zwingend im Zusammenhang zum Ziel des Programms", begründet der Koordinator.
Ziel ist es, unterschiedliche Menschen zusammenzubringen. Gesucht werden "Ideen, die zu einer partnerschaftlichen, lebendigen
und lebenswerten Atmosphäre in Hattingen beitragen und den Zusammenhalt der Stadtgemeinschaft stärken."
Corona-Pandemie erschwert Planung
Aktuell erschwert die Corona-Pandemie die Umsetzung einiger Projekte. So liegt eine geplante Veranstaltung zum Kriegsende am 8. Mai auf Eis. Die Gedenkwoche "Hattingen hat Haltung" soll erneut im November stattfinden. "Wir müssen jetzt schon in die Buchung gehen, auch wenn wir nicht wissen, wie es weitergeht", sagt Olaf Jacksteit. Schon jetzt musste er feststellen, dass für November zum Beispiel viele Schultheater bereits keine Termine mehr frei haben.
Die Stadt hofft trotz der aktuellen Umstände auf kreative Ideen. „Positiv nach vorne blickend, ist die verordnete Zeit des Innehaltens eine gute Gelegenheit, Ideen zu entwickeln und entsprechende Anträge für die Zeit nach Corona zu stellen“, erklärt Bürgermeister Dirk Glaser.
Hier können sich Bürger bewerben
Insgesamt stehen in Hattingen aus dem Bundesprogramm sogar 100.000 Euro pro Jahr zur Verfügung (Eigenanteil der Stadt 10.000 Euro). Die Hälfte davon fließt in die Organisation der Demokratiekonferenz, Öffentlichkeitsarbeit und die Arbeit des Vereins IFAK, der als externe Koordinierungsstelle fungiert.
Wer sich mit Ideen bewerben will oder Fragen hat, erreicht Piotr Suder von der zuständigen Koordinierungs- und Fachstelle unter 0175/ 820 26 24 oder per E-Mail an suder@ifak-bochum.de. Weitere Informationen und einen Überblick über bisherige Projekte gibt es auf demokratie-leben-hattingen.de