Hattingen. Mitglieder des Jugendparlaments sitzen jetzt mit in den politischen Ausschüssen in Hattingen. Hier berichten sie von ihren ersten Erfahrungen.

Die Jugendlichen Linda Karaus, Joana Rosales, Mina Ghoffrani und Oliver Mohn sind den Hattinger Politikern seit ein paar Monaten bestens bekannt. Sie und weitere Mitglieder des Hattinger Jugendparlament schauen den Ratsmitgliedern bei Ausschusssitzungen auf die Finger und mischen in der Stadtpolitik mit.

Seit der Wahl zum 10. Jugendparlament haben die Mitglieder das Recht und die Chance die Ausschüsse zu besuchen.

Viele Jupa-Mitglieder sind einem festen Ausschuss zugeteilt

Und diese Möglichkeit nehmen die Vertreter der Schülerschaft regelmäßig wahr. Viele Jupa-Mitglieder sind einem festen Ausschuss zugeteilt, um bei für Schüler und Jugendlichen wichtigen Themen auf dem neusten Stand zu bleiben und auch um ihre Sicht der Dinge klarzumachen. „Wir sitzen da nicht nicht nur stumm in der Ecke, sondern werden auch aktiv nach unserer Meinung gefragt“, sagt Joana Rosales, die die Gesamtschule Welper besucht und den Schulausschuss besetzt. „Wir alle werden immer freundlich begrüßt, unsere Anliegen werden angehört und es wird versucht unsere Ideen auch umzusetzen.“

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Linda Karaus, Schülerin des Gymnasium an der Waldstraße, hat ähnliche Erfahrungen im Ausschuss für Wirtschaft und Stadtmarketing gemacht. „Bei den Sitzungen dürfen wir mehr als nur atmen“, sagt die 15-jährige. „Wir können uns richtig einbringen, das ist richtig cool.“

Einblick in die lokalpolitische Praxis hat das vorherrschende Bild verändert

Das 10. Hattinger Jugendparlament bei seiner konstituierenden Sitzung am 7. Mai 2019.
Das 10. Hattinger Jugendparlament bei seiner konstituierenden Sitzung am 7. Mai 2019. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

Der Einblick in die lokalpolitische Praxis hat das vorherrschende Bild der Politik und der Politiker der Jugendparlamentarier nachhaltig verändert. Politik habe man immer mit Älteren in Verbindung gebracht, die einfach so über die Zukunft der Jugendlichen entscheiden, hattingens neues jugendparlament darf mehr mitredendoch das sei gar nicht der Fall, so Joana Rosales. „Die wollen wirklich das Beste für uns und sind an uns und unseren Meinungen und Ideen interessiert.“

Ein Anliegen sei beispielsweise gewesen, auf dem Weihnachtsmarkt das Plastikbesteck zu reduzieren, auch das habe die Stadt versucht schnell umzusetzen.

Politik braucht zu lange für ihre Entscheidungen

Häufig sei die Kritik von Erwachsenen, aber eben auch von Schülern, die Politik brauche viel zu lange, um etwas zu entscheiden, aber das habe auch gute Gründe, sagt Mina Ghoffrani, die das Gymnasium in Holthausen besucht. „Wir verstehen jetzt die Hintergründe, sagt die 14-Jährige. Und diese Einblicke gebe sie an viele Schüler weiter. Die Reaktion der Mitschüler leite sie an den Ausschuss zurück. „Dieser Kreislauf verbessert das Verständnis und das Miteinander in der Stadt.“

80.000 Ideen im Kopf, die umgesetzt werden sollen

Eine Stimme haben die Jugendparlamentarier in den Ausschüssen nicht. Als gewählte Vertreter der Hattinger Schüler würden sie dies in Zukunft gerne ändern. „Das ist ein nächstes, langfristiges Ziel“, sagt Linda Karaus. „Aber wir haben noch 80.000 andere Ideen im Kopf, die wir umsetzen wollen“, ergänzt Joana Rosales.

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Die vier Jugendparlamentarier können sich vorstellen, in Zukunft als Ratsmitglied in der Hattinger Lokalpolitik mitzuarbeiten. „Die Eindrücke, die ich im Sportausschuss bisher gesammelt habe, waren bisher sehr positiv. Ich hätte schon Lust später ehrenamtlich als Politiker im Rat mitzumischen“, sagt Oliver Mohn, Schüler des Gesamtschule Welper.