Bochum. Cheftrainer Dieter Hecking ist als Talenteförder bekannt. Dem Rechtsverteidiger Kacper Koscierski winkt vielleicht bald eine Kadernominierung.

Auch bei einem Profi-Fußballverein dreht sich nicht immer alles nur um den Sport. Bestes Beispiel ist dieser Tage und Wochen der junge Kacper Koscierski. Beim VfL Bochum halten sie viel von ihrem Rechtsverteidiger-Talent, doch alles geht gerade einfach nicht. „Das Problem ist, dass er sich in der Abiturvorbereitung befindet und vormittags nicht immer trainieren kann“, sagte Profi-Cheftrainer Dieter Hecking am Freitag.

Er würde den 17-Jährigen gern noch mehr ins Profi-Training mit einbinden, will ihm eine echte Chance auf einen Kaderplatz bieten. Doch die schulische Ausbildung spielt beim VfL mindestens genauso eine große Rolle wie die sportliche. Entsprechend wichtig ist es, dass Koscierski im Frühjahr seinen Schulabschluss erfolgreich ablegt. Ganz aufgegeben hat Hecking aber noch nicht. „Ich werde mit den Verantwortlichen des Nachwuchsleistungszentrums sprechen, was da noch möglich ist.“

VfL Bochum: Dieter Hecking fördert Talente

Hecking ist bekannt als Talenteförderer - und Entwickler. Auf nahezu all seinen Profi-Stationen als Trainer gab es Nachwuchskräften Spielzeit, trug somit maßgeblich zu ihrer Entwicklung bei. Auch, wenn er in der vergangenen Woche noch bei Alessandro Crimaldi auf die Bremse trat, lobte er nun Koscierski für dessen Qualitäten. „In den letzten Wochen hat sich der eine oder andere gezeigt. Neben Gamboa möchte ich auch Kacper Koscierski nennen. Er war auch am Mittwochnachmittag im Training und hat einen guten Eindruck hinterlassen“, sagte Hecking am Freitagmittag vor dem Spiel gegen Holstein Kiel (Sonntag, 15.30 Uhr, Dazn).

Kacper Koscierski (li.) nahm schon im Sommer am Profi-Trainingslager teil.
Kacper Koscierski (li.) nahm schon im Sommer am Profi-Trainingslager teil. © FUNKE Foto Services | RHR-FOTO / Teresa Kröger

Den Weg an die Förde wird Koscierski dennoch nicht antreten, am Sonntag wird er wohl in Hannover auf dem Platz stehen, wenn er mit der U19 ab 13 Uhr erstmals in der Hauptrunde antreten wird, nachdem das Spiel gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Wochenende ausgefallen war. Wie oft er noch für die Mannschaft von David Siebers auflaufen wird, scheint derzeit vor allem Hecking beeinflussen zu können. „Ich hätte keine Bedenken, wenn wir einen Engpass auf der Position hätten, ihn jetzt schon reinzuwerfen“, sagte der VfL-Cheftrainer. „Da haben wir jemanden, dem ich trotz seiner jungen Jahre zutrauen würde, Bundesliga zu spielen.“

Dass Koscierski die Qualitäten dazu hat, deutete er bereits im vergangenen Sommer an, als der damalige Trainer Peter Zeidler ihn mit ins Profi-Trainingslager nach Gais nahm. Punktuell trainierte er seitdem immer mal wieder bei den Profis mit, überzeugte in den Spielen der U19-Bundesliga, bereitete insgesamt zwölf Tore vor, schoss zwei selbst. Die Belohnung für deutschen Juniorennationalspieler könnte schon bald winken: Eine Kadernominierung für die Bundesliga - und vielleicht sogar ein Profivertrag.

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