Essen/Mainz. Der VfL Bochum hat beim 1. FSV Mainz 05 zwar veritabel gekämpft, am Ende aber doch mit 0:2 (0:1) verloren. Offensive erstarrte in Harmlosigkeit.
Diese handgestoppten drei Sekunden, die es in der 23. Minute dauerte, bis der Ball von Anthony Caci über Jonathan Burkardt im Bochumer Tor landete, verdeutlichten ziemlich gut, was den VfL Bochum auch an diesem Nachmittag von seinem Gegner unterschied. Mit einem Pass hebelte der Verteidiger des 1. FSV Mainz 05 die Bochumer Hintermannschaft aus, bei der Bernardo zu allem Überfluss auch noch das Abseits aufhob. Burkardt nahm den halbhohen Pass in vollem Lauf einmal mit und schob die Kugel an Patrick Drewes vorbei ins Tor zum 1:0 für die Mainzer.
Dabei hat es bis dahin gar nicht so schlecht ausgesehen für den VfL Bochum. In Mainz begannen die gleichen Elf, die den 1. FC Heidenheim vor Weihnachten mit 2:0 geschlagen hatten. Das Spiel war zunächst geprägt von viel Kampf - und vielen Unterbrechungen. Schon nach 15 Minuten sah es so aus, als müsste Hecking zwei Drittel seiner Dreierkette ersetzen. Kurz darauf erwischte es dann Tim Oermann, der nach einem Kopftreffer Platz für Jakov Medic machen musste.
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VfL Bochum erst im Glück, dann trifft Burkardt
Der Kroate hatte kaum seinen Platz gefunden, da begannen wilde 60 Sekunden, an deren Ende die Mainzer mit 1:0 führen sollten. Zunächst verlor Anthony Losilla den Ball an Burkardt, woraufhin die Mainzer zu dritt auf einen Verteidiger zustürmten. Frei vor Drewes brachte Burkardt jedoch nur einen laschen Schuss in die Arme des Keepers zustande (22.). Eine Zeigerumdrehung später machte er es dann aber besser, nahm Cacis Pass auf und versenkte die Kugel im linke Eck (23.).
Die Führung der Mainzer war verdient, denn die Bochumer brachten offensiv nichts Nennenswertes zustande. Im Gegenteil: Viele Bälle wanderten schon im Mittelfeld an die Rheinhessen, die ihrerseits die Angriffe aber nicht mit der entscheidenden Präzision zu Ende spielten. So ging es mit dem verdienten 1:0 für Mainz 05 in die Kabinen.
VfL Bochum auch nach der Pause harmlos, Mainz legt nach
Hecking brachte Dani de Wit für Anthony Losilla, doch auch die zweiten 45 Minuten boten zunächst keine Besserung. Zwar fehlte Mainz ohne den gesperrten Nadiem Amiri mittlerweile auch spürbar der Zug nach vorne, doch weil die Bochumer sie nicht forderten, konnten sie sich auf das Verwalten beschränken. Laut wurde es in der 58. Minute, als die Gastgeber nach Matus Beros Einsteigen gegen Burkardt Elfmeter forderten, es diesen vertretbarerweise jedoch nicht gab.
Hecking brachte mit Gerrit Holtmann für Maximilian Wittek mehr Tempo, doch im Mittelpunkt sollte wieder Burkardt stehen. Jae-Sung Lee spielte Philipp Mwene frei, der von links flach Burkardt bediente. Der Mainzer Torjäger kam wenige Meter vor dem Tor im Fallen zum Abschluss und setzte die Kugel zum 2:0 ins kurze Eck (69.).
VfL Bochum: Erste gute Chance, Mainz verpasst die Entscheidung
Ausgerechnet in dem Moment, in dem das Spiel entschieden zu sein schien, wachte Bochum dann aber auf: Der gerade eingewechselte Myron Boadu prüfte Mainz-Keeper Robin Zentner, der jedoch stark abwehrte (70.). Dann aber zauberten gleich wieder die Mainzer: Caci und Lee narrten die Bochumer Hintermannschaft mit einem Doppelpass. Am Ende verpasste Mwene knapp das 3:0 - und damit die endgültige Entscheidung (75.).
Am Ende konnte es das Team von Trainer Bo Henriksen aber verschmerzen. Es blieb beim 2:0, was die Mainzer vorübergehend auf Champions-League-Platz vier katapultierte. Die Bochumer sind, auch die zwei Zähler von dem Gerichts-Sieg gegen Union Berlin eingerechnet, Letzter. Die schlechte Nachricht: Weil der 1. FC Heidenheim parallel mit 2:0 gegen den 1. FC Union Berlin gewonnen hat, ist Platz 16 sieben, respektive fünf Punkte entfernt. Immerhin kam aus Bochumer Sicht die Kieler Aufholjagd beim SC Freiburg zu spät und die Störche mussten sich mit 2:3 geschlagen geben.
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