Bochum. Der VfL Bochum hat den Jahresauftakt verpatzt. Beim FSV Mainz verlor er verdient 0:2, war in einer zerfahrenen Partie zu harmlos. Das Spiel zum Nachlesen im Ticker.
- Mit dem Spiel beim FSV Mainz 05 startet der VfL Bochum ins Jahr und die zweite Saisonhälfte (15.30 Uhr)
- So spielte der VfL: Drewes - Passlack, Oermann (20. Medic), Ordets (70. Masovic), Bernardo, Wittek (65. Holtmann) - Sissoko, Losilla (46. de Wit), Bero - Hofmann, Broschinski (70. Boadu)
- Die Bank des VfL: Horn - Loosli, Daschner, Bamba,
- So spielte Mainz: Zentner - da Costa, Bell, Jenz (90. Hanche Olsen)- Caci (90. Widmer), Kohr, Sane, Mwene - Nebel (37. Hong), Lee (90- Weiper)- Burkardt (71. Sieb).
- Reserve Mainz: Rieß, Batz (beide TW), Barkok, Leitsch,
- Schiedsrichter ist Benjamin Brand, seine Assistenten Thomas Stein und Marco Achmüller. Vierter Offizieller ist Patrick Schwengers, Video-Assistent Sven Jablonski.
Der VfL Bochum hat den Jahresauftakt verpatzt. Jonathan Burkardt machte mit seinem Doppelpack den Unterschied. Der VfL war in einer zerfahrenen Partie offensiv fast komplett harmlos, konnte zudem die verletzungsbedingten Auswechslungen von Oermann und Ordets nicht kompensieren. Der VfL bleibt mit vorerst weiter nur sechs Punkten damit Schlusslicht der Bundesliga, Mainz schielt Richtung Champions-League-Ränge.
Alles zum Spiel im Ticker zum Nachlesen.
Live-Ticker: Alle Infos zum Spiel Mainz gegen VfL Bochum
90.+2: Nach einer Eckenserie vergibt Hofmann aus kurzer Distanz das Ehrentor, der Ball geht von seinem Knie übers Tor. Kurz danach ist Schluss - Mainz siegt verdient 2:0.
87. Minute: Beim VfL geht nichts, auch de Wit findet erneut überhaupt nicht ins Spiel. Die Köpfe sind unten, ein Aufbäumen nach vorne nicht mehr zu erkennen. Mainz hat alles im Griff, ist spritziger, sicherer, präsenter, spielfreudiger.
77. Minute: Immerhin ein Ansatz einer Chance, Medic‘ Kopfball nach einer Ecke ist aber leichte Beute für Zentner. Mainz ist schneller, gefährlicher, dem 3:0 näher als Bochum dem Anschluss.
73. Minute: Wieder Mwene, der von Passlack zu selten zu halten ist. Sein Aufsetzer nach Diagonalflanke tippt auf, geht dann knapp rechts vorbei. Glück für den VfL. Die Mainzer haben sich ihre 2:0-Führung längst klar verdient.
71. Minute: Doppeltorschütze Burkardt machte den Unterschied, für ihn jetzt unter tosendem Applaus der Mainzer Schluss. Sieb kommt.
71. Minute: Boadu feuert gleich mit seiner Aktion den ersten Torschuss des VfL ab, aus spitzem Winkel kann Zentner parieren.
70. Minute: Nach dem 0:2 folgt der lange zuvor vorbereitete Doppelwechsel. Masovic ersetzt Ordets, in der Dreierkette rückt nun Medic nach innen, flankiert von Masovic rechts und Bernardo links. Zudem kommt Myron Boadu für den erneut blassen Broschinski.
69. Minute: Ordets konnte nicht weitermachen, eine Unterbrechung gab es nicht - und Mainz nutzt seine Überzahl aus. Lee bediente links Mwene und der Burkardt, der sich im Stile eines Torjägers gegen Bernardo im Fünfer durchsetzt und den Ball unter die Latte nagelt. Drewes erneut chancenlos - das verdiente 2:0 für Mainz.
65. Minute: Hecking wechselt offensiv: Der gelernte Flügelstürmer Gerrit Holtmann kommt für den gelernten Linksverteidiger Wittek als Schienenspieler. Für Ordets geht es nach seiner Platzwunde an der Augenbraue nicht weiter. Der VfL spielt vorerst in Unterzahl.
62. Minute: Es bleibt dabei. Bochums Stürmer hängen in der Luft. Mainz kontrolliert das Spiel, lässt den Ball jetzt hintenrum laufen, hat derzeit keine Mühe, die Führung zu halten.
58. Minute: Ordets war im eigenen Fünfer zu langsam, Burkardt will abschließen, bleibt hängen - an Beros Bein, der letztlich klärt? Es gibt einen VAR-Check - kein Elfmeter für Mainz. Richtige Entscheidung.
54. Minute: Jetzt mal Bochum, Sissoko und Co. aber treffen im Getümmel den Ball im Strafraum nicht, am Ende wird der Schuss von Medic geblockt. Eine „halbe“ Chance - aber weiterhin kein Torschuss.
49. Minute: Bochum bemüht sich beim Anlaufen um mehr Druck, was zunächst nicht gelingt. Nach einem weiteren Foul des vorbelasteten Sissoko ist die Partie wieder kurz unterbrochen. Fußballerisch bietet sie weiter wenig Erwärmendes an.
46. Minute: Dani de Wit soll das Offensivspiel des VfL beleben. Der Niederländer kommt für den defensiveren Losilla, spielt hinter den Spitzen mal zentral, mal halbrechts. Bero rückt etwas tiefer ein. Drewes spielt jetzt im Tor vor dem Mainzer Block, erhält Pfiffe, weil er beim Abschlag lange benötigt.
Halbzeitfazit: Bochum offensiv viel zu harmlos
Pause in Mainz. Der FSV führt in einer zweikampfbetonten, zerfahrenen Partie mit vielen Verletzungspausen verdient mit 1:0 durch einen Treffer von Torjäger Burkardt (23.), Medic konnte ihn nach langem Ball nicht mehr entscheidend stören, weil Bernardo auf der linken Seite im Gegensatz zu Ordets und Medic nicht rausgerückt war und damit das Abseits aufhob. Mainz hat mehr Ballbesitz, gewinnt mehr Zweikämpfe, hatte - wenn auch wenige - weitere Chancen. Bei Bochum geht nach vorne dagegen nichts, FSV-Keeper Zentner wurde kein einziges Mal geprüft. Immerhin brach der VfL nicht ein nach dem Rückstand.
45. +6: Mainz drückt nochmal, kommt immer wieder über seine linke Seite mit Mwene. Seine Flanke setzt der starke Caci nur ans Außennetz. Sissoko sieht nach Foulspiel noch die Gelbe Karte.
45. Minute: Es gibt wegen der vielen Verletzungspausen 8 Minuten Nachspielzeit! Zuletzt erwischte es den Mainzer Jenz nach einem Duell mit Hofmann an der Nase, er stillte die Blutung mit einem Taschentuch.
40. Minute: Die VfL-Fans feuern ihr Team nach besten Kräften an, das Spiel aber bleibt vor allem umkämpft im Mittelfeld. Sissoko treibt Bochum an, viel läuft über die rechte Seite mit Passlack. Doch immer wieder schleichen sich Stockfehler und Fehlpässe ein. Hofmann und Broschinski können sich vorne nicht in Szene setzen.
37. Minute: Jetzt muss Mainz-Coach Bo Henriksen verletzungsbedingt wechseln. Nebel, ein Leistungsträger des FSV, humpelt vom Feld, Hong ersetzt ihn.
34. Minute: Der VfL hat sich wieder berappelt, schwimmt hinten aber. Schiedsrichter Brand unterbindet einen aussichtsreichen Konter des VfL, hatte ein Foul von Wittek an Nebel gesehen. Eine richtige Entscheidung. Hofmann meckert und sieht die Gelbe Karte.
31. Minute: Erstmals taucht der VfL gefährlich im Strafraum der Mainzer auf. Sissoko bedient Passlack, der auf Bero ablegt, dessen Schuss aber geblockt wird.
26. Minute: Der Treffer hat Mainz Auftrieb gegeben, der VfL ist nun unsortiert, nicht präsent genug im Zentrum, nach vorne geht erstmal nichts. Passlack klärt im Fünfmeterraum in höchster Not zur Ecke vor dem heranstürmenden Lee. Mittlerweile führt Mainz verdient.
Langer Ball entblößt VfL-Abwehr - 1:0 für Mainz
23. Minute: Das 1:0 für Mainz! Nach einem langen Ball von Caci aus der eigenen Hälfte nimmt Burkardt den Ball hervorragend mit und vollstreckt eiskalt. Medic kommt zu spät, weil er mit Ordets rausgerückt war, Bernardo das Abseits aber auf der linken Seite aufgehoben hatte. Keine Chance für Drewes, das ging zu einfach für Mainz.
23. Minute: Erste ganz dicke Chance im Spiel. Ordets verliert den Ball, der VfL reklamiert Foul, Brand lässt weiterspielen. Überzahl Mainz, Lee bedient Burkardt, der aber den Ball in die Arme von Drewes schießt.
22. Minute: Sissoko räumt im Zentrum immer wieder ab, die Gegenstöße des VfL versanden aber, Broschinski ist noch kein Faktor.
Oermann kann nicht weiterspielen, Medic kommt
20. Minute: Erster Wechsel beim VfL - verletzungsbedingt. Oermann war von Ordets‘ Schulter am Kopf getroffen worden, er ist angeschlagen, kann nicht weitermachen. Trainer Hecking muss erstmals wechseln, Jakov Medic übernimmt seinen Posten.
18. Minute: Es gibt kaum Spielfluss, hüben wie drüben, wobei Mainz mehr Ballbesitz hat. Ordets hat Burkardt im Griff, köpft und klärt auch mit Verband rustikal.
14. Minute: Ordets wurde getackert, kann wieder aufs Feld mit dem Verband an der Augenbraue. Jetzt ist der VfL nach kurzzeitiger doppelter Unterzahl wieder komplett.
13. Minute: Die Partie ist zerfahren, jetzt liegt Tim Oermann am Boden, Ordets wird an der Linie nochmal behandelt. Die Mainzer Fans werden ungeduldig, pfeifen.
10. Minute: Sissoko klärt die Mainzer Ecke, danach kehrt Ordets mit einem Verband aufs Feld zurück.
7. Minute: Es geht gleich intensiv zur Sache, viele Zweikämpfe bestimmen die Partie. VfL-Keeper Drewes lenkt einen Kopfball von Jenz nach einem weiten Einwurf übers Tor. VfL-Abwehrchef Ivan Ordets prallt mit ihm zusammen, muss an der Augenbraue behandelt werden.
3. Minute: Erster Freistoß für den VfL, Witteks Flanke aus dem Halbfeld verlängert Bernardo per Kopf, doch Keeper Zentner pflückt den Ball.
15.30 Uhr: Der Ball rollt, Bochum stößt an, spielt zuerst auf die Mainzer Kurve - und Mainz auf den VfL-Block.
15.24 Uhr: Die Mainzer haben im nicht ganz ausverkauften Stadion den Klassiker „You‘ll never walk alone“ gesungen. Die Gästeblöcke sind mit 3400 VfL-Fans komplett gefüllt, hinzu verteilen sich noch einige Bochumer auf neutrale Bereiche. In Mainz gab es für den VfL wenig zu holen, stehen bisher fünf Niederlagen und ein Remis zu Buche - schafft Bochum den ersten Erfolg beim FSV?
14.58 Uhr: Die Fanblöcke sind schon gut gefüllt. „Alle nach Mainz!“, dazu hatten die Ultras Bochum aufgerufen. Und zur Oldschool-Tour unter anderem mit Hüten, die am Freitag und Samstag nochmal verkauft wurden. Nicht alle, aber viele VfL-Fans tragen sie. Über 3500 Anhängerinnen und Anhänger unterstützen den VfL, sangen schonmal „Ihr seid nur ein Karnevalsverein“. Die Mainzer Kurve skandierte „Absteiger“ - noch ist Bochum Schlusslicht. Die Sonne scheint nur noch in eine Stadionecke, der Rest liegt bereits im frostigen Schatten.
Mainz stürmt mit Torjäger Jonathan Burkardt
14.45 Uhr: Mainz-Coach Bo Henriksen, der das Team erst wie im Rausch zum Klassenerhalt und aktuell auf Platz fünf geführt hat im Vorjahr, wechselt nach dem 3:1 in Frankfurt zweimal: Für Amiri (Rotsperre) und Sieb (Bank) beginnen starten Moritz Jenz und etwas überraschend Jonathan Burkardt. Der Torjäger (10 Saisontreffer) hat seine Oberschenkelverletzung schneller auskuriert als ursprünglich gedacht. Da kommt viel Arbeit auf den VfL zu. Der Ex-Bochumer Maxim Leitsch sitzt auf der Bank.
14.30 Uhr: VfL-Trainer Dieter Hecking erwartet zum Jahresauftakt beim starken FSV Mainz ein „geiles“, ein „intensives“ Spiel. Dafür schickt er die gleiche Startelf auf den Rasen der Mewa-Arena, die beim 2:0 gegen Heidenheim zum Jahresende den ersten sportlichen Saisonsieg geholt hatte.
Nach dem DFB-Sportgerichts-Urteil zum vorherigen 1:1 bei Union Berlin hat der VfL in Berlin 2:0 gewonnen, das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Berlin geht in Berufung.
Patrick Drewes hatte nach dem Feuerzeug-Treffer in Berlin schon eine Woche später gegen Heidenheim eine starke Leistung gezeigt, zwei Tage nach seiner Vernehmung als Zeuge vor dem DFB-Sportgericht steht er zum 16. Mal im 16. Ligaspiel im Tor des VfL. Vor ihm verteidigen Tim Oermann, Ivan Ordets und Bernardo, flankiert von den Schienenspielern Felix Passlack und Maxi Wittek. Passlack wurde am Freitagmorgen Vater einer Tochter, spielt erstmals als „Papa“ - das dürfte ihn weiter beflügeln.
Im Mittelfeldzentrum sind die zuletzt neben Ordets überragenden Ibrahima Sissoko und Matus Bero sowie Kapitän Anthony Losilla. Vorne sollen es Philipp Hofmann und Moritz Broschinski richten.
Reserve des VfL: Masovic und Holtmann wieder dabei
Auf der Bank gibt es zwei Änderungen: In den Kader rutschten Gerrit Holtmann, zuletzt verletzt, und Verteidiger Erhan Masovic. Nicht dabei sind dafür der vor einer Leihe zu Fortuna Düsseldorf stehende Moritz Kwarteng und der leicht verletzte Mats Pannewig.
Hecking vor dem Spiel: „Gesundes Selbstvertrauen erarbeitet“
Es ist völlig neues Gefühl, mit dem die Spieler des VfL Bochum ins Jahr starten und beim FSV Mainz 05 antreten werden. Sie haben ihr letztes Pflichtspiel gegen den 1. FC Heidenheim gewonnen. Nach dem ersten Saisonsieg, dem Sieg am Grünen Tisch mit der Wertung des Spiels bei Union Berlin und dem Aufwärtstrend auf dem Feld geht der Tabellenletzte optimistisch ins neue Fußballjahr.
„Wir haben uns erarbeitet, dass wir uns mit gesundem Selbstvertrauen was ausrechnen können“, sagte Dieter Hecking, Trainer des VfL Bochum, vor dem Wiederbeginn am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FSV Mainz 05. Nach fünf Siegen in den letzten sechs Spielen stehe Mainz zwar „in der Formtabelle weit oben“, sagte er. „Aber wenn wir wieder so ins Spiel reinkommen wie in den letzten Wochen, dann können wir Mainz wehtun. Deswegen erwarte ich ein richtig geiles Fußballspiel, wo es sehr viel über Intensität und Mentalität gehen wird, aber auch um fußballerische und taktische Winkelzüge. Es wird eine große Herausforderung bei einem richtig guten Gegner.“
VfL Bochum: Hecking muss auf Miyoshi und Pannewig verzichten
Bauen kann er dabei weiter auf Torwart Patrick Drewes. Drewes hatte am Donnerstag vor dem DFB-Sportgericht aussagen müssen. Beim Spiel in Dezember bei Union Berlin war er von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden. „Es ist viel auf ihn eingeprasselt, auch unterhalb der Gürtellinie“, sagte Hecking. „Er macht einen sehr stabilen Eindruck.“ Dass er bei seiner Aussage vor dem DFB-Sportgericht „ein bisschen nervös“ gewesen sei, fand Hecking „menschlich“.
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Und so kann er mit seinem derzeit besten Kader planen. Neue Spieler gehören noch nicht dazu. Er höre eine gewisse Unruhe von den Fans und sei auch schon nach dem Training angesprochen worden, „warum wir nichts tun würden“. Er habe aber mehrfach betont, was er über eine Verstärkung denke. „Wir müssen den Moment abwarten, sind mit dem einen oder anderen Spieler im Gespräch. Aber da geht die Tür bislang nicht so auf, wie wir uns das erhofft haben.“
VfL Bochum: Kwarteng, Elezi und Balde vor Leihen
Andererseits sage er aber auch, dass die Mannschaft in den vergangenen Wochen einen hervorragenden Eindruck auf ihn gemacht habe. „Es gibt einen engen Zusammenhalt in dieser Mannschaft und den wollen wir nicht gefährden. Da muss man auch immer abwägen, wen man dazu holt.“
Fehlen werden gegen Mainz der noch für ein Spiel gesperrte Koji Miyoshi und der leicht angeschlagene Mats Pannewig. „Alle anderen sind einsatzfähig“, sagte Hecking.
Nicht zum Kader gehören werden darüber hinaus Agon Elezi, Moritz Kwarteng und Aliou Balde. Elezi steht vor einer Leihe zu einem kroatischen Erstligisten, Kwarteng steht vor einer Leihe zu Zweitligist Fortuna Düsseldorf, Balde will der VfL Bochum ebenfalls abgeben.