Bochum. Bernardo kommt beim VfL Bochum weiter nicht in die Spur. Am Mittwoch brach er das Training nach einem Schlag aufs Knie ab. Wechsel wird unwahrscheinlicher.
Die Abwehrsorgen beim VfL Bochum nehmen weiter zu. Ivan Ordets wird wochenlang ausfallen wegen einer Schulterverletzung - und nun wird auch Bernardo mehrere Wochen nicht zu Verfügung stehen. Am Mittwoch musste der wechselwillige Brasilianer das Mannschaftstraining erneut abbrechen. Am Donnerstag fehlte er. Trainer Peter Zeidler erklärte hinterher in einer kleinen Medienrunde, dass eine genaue Diagnose noch ausstehen würde, aber der Verein von einer längeren Pause ausgeht. Mehrere Wochen werde Bernardo wohl ausfallen. Am Nachmittag schrieb der Verein in den sozialen Medien, dass Bernardo „vorerst“ ausfallen wird.
Um 11.35 Uhr verließ der 29-jährige am Mittwoch mit einer Eisbandage am linken Knie den Trainingsplatz des VfL. Gerade erst war er nach mehrtägiger kompletter Pause ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. „Bernardo hatte Probleme im Unterschenkel, die wir in der vergangenen Saison beheben konnten. Aber wir haben uns dazu entschieden, dass er in den vergangenen Tagen aussetzen soll“, erklärte Trainer Peter Zeidler nochmal rückblickend. „Heute hatte er einen Zusammenprall mit Noah Loosli“, so Zeidler.
Bernardo hatte beim Zusammenprall einen Schlag aufs Knie abbekommen, sein Trainingsabbruch hatte mit der vorherigen Verletzung nichts zu tun. Am Donnerstag dann der Schock: Bernardo wird dem VfL Bochum wohl ebenfalls mehrere Wochen fehlen.
Bochums Loosli mit guten Startelf-Chancen in Regensburg
Beim Pokalspiel in Regensburg am Sonntag (15.30 Uhr) dürfte dann neben dem gesetzten Erhan Masovic Noah Loosli verteidigen. So ließ Zeidler am Donnerstag elf gegen elf spielen mit der potenziellen Startelf von Regensburg auf der einen Seite - mit Masovic und Loosli in der Abwehr, mit Broschinski und Hofmann als Doppelspitze. Tim Oermann wird also als back-up mitreisen - weitere Innenverteidiger gibt der Kader derzeit nicht her. Mindestens ein neuer Innenverteidiger - hoch gehandelt wird wie berichtet Jakov Medic von Ajax Amsterdam, es gibt aber noch weitere Kandidaten - soll noch kommen, aber wohl zu spät für den Pflichtspielauftakt am Sonntag.
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Bernardo bleibt damit ein Sorgenkind des VfL. Die vergangenen zwei Testspiele gegen Bologna und Le Havre hatte er bereits verpasst. Insgesamt wirkte er in der Vorbereitung nicht so fokussiert im Training wie noch in der Vorsaison. Bei seinen vorherigen Testspiel-Einsätzen agierte Bernardo bei weitem nicht so stabil und zweikampfstark wie über weite Strecken der vergangenen Saison. Auch hinter den Kulissen soll die Seite des Verteidigers nicht das beste Bild abgeben, soll Druck ausüben. Auch in Kontakt mit anderen Vereinen - so hört man es - agiere die Seite demnach nicht gänzlich seriös. Nun ändert die Verletzung die Situation.
Wechselt Bernardo? Aktuell liegt kein (neues) Angebot vor
Dabei war Bernardo als Linksverteidiger der beste Zweikämpfer der Liga - und weckte das Interesse anderer Klubs. Union Berlin hatte bereits vor rund zwei Wochen ein Angebot abgegeben, das aber nach Informationen dieser Redaktion deutlich unter den von diversen Medien ins Spiel gebrachten sieben Millionen Euro gelegen haben soll. Bochum lehnte ab. Union holte als Linksverteidiger Tom Rothe vom BVB. Seitdem ist nichts passiert. Auch von anderen Klubs liegt nach unseren Informationen aktuell kein konkretes Angebot für Bernardo vor. Durch die Verletzung verändert sich die Situation nun wohl grundlegend - das Thema Bernardo-Wechsel dürfte sich erledigt haben.
Denn Bernardos Vertrag gilt noch zwei Jahre bis zum Sommer 2026, eine Ausstiegsklausel gibt es nicht, er könnte also auch noch im Sommer 2025 Ablöse bescheren. Unter Marktwert will der VfL ihn nicht verkaufen, und die schwache Vorbereitung und die neue Verletzung des 29-Jährigen sind auch den Interessenten nicht entgangen.
Dann würde der VfL zwar keine hohe Ablösesumme kassieren, könnte aber auf einen Spieler setzen, der mit seiner Klasse helfen kann - wenn Bernardo nach seiner mehrwöchigen Verletzungspause wieder zu alter Stärke zurückfindet.
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