Stuttgart. Als dritter Trainer des VfL Bochum muss Dieter Hecking dem Gegner zu einem Sieg gratulieren. Stuttgart reichen zwei Umschaltmomente zum verdienten 2:0-Sieg.

Auch unter Dieter Hecking wartet der VfL Bochum weiter auf den ersten Sieg. Mit 0:2 (0:0) verlor der Tabellenletzte beim Vizemeister, überzeugte dabei nur in Ansätzen. Die nächste große Hoffnung der Bochumer liegt nun auf dem Spiel beim FC Augsburg. Da soll es dann endlich mit dem ersten Saisonsieg klappen. Der, da sind sich alle einig, würde beim VfL Bochum einige Blockaden lösen.

So wie gegen Leverkusen versuchte der VfL Bochum auch in Stuttgart zunächst einmal defensiv kompakt zu stehen. Erneut ließ Trainer Dieter Hecking gegen den Ball in einem 5-3-2 spielen mit Gerrit Holtmann als Außenverteidiger. Never change a Team, das gegen Meister Bayer Leverkusen ein verdientes 1:1 geholt hat. So ließ sich diese Startelf zusammenfassen.

VfL Bochum mit der gleichen Startaufstellung wie gegen Leverkusen

Hecking schickte die exakt gleichen elf Spieler erneut auf das Feld, wie zuletzt gegen Leverkusen. Vertrauen ist gut und Ballkontrolle wichtig. Nachdem sein Team gegen Leverkusen kaum den Ball hatte, war es gegen Stuttgart aufgefordert, mehr mit dem Sportgerät zu machen.

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Daraus wurde nicht so viel. Die Bochumer schienen fast gefangen darin, sicher zu stehen, wenig zuzulassen. Und auch das klappte nur bedingt. Nach dem 1:1 gegen Leverkusen musste nun mit Dieter Hecking der dritte VfL-Trainer in dieser Saison dem Gegner zu einem Sieg gratulieren.“

VfL Bochum bekommt die Gegentore nach zwei Umschaltmomenten

Es sei ein verdienter Sieg der Stuttgarter gewesen, sagte er. „Zu Beginn des Spiels hatten wir Probleme mit der Zuordnung im Mittelfeld, dann haben sich die Teams neutralisiert. Ich hätte mir etwas mehr Entschlossenheit auf dem Weg nach vorne gewünscht in einigen Szenen.“

Zum Beispiel bei Matus Bero. Er kam im zweiten Abschnitt zentral aus knapp 20 Metern zum Abschluss. „Auch da kann mehr daraus werden, als dass Alexander Nübel den Ball hält“, sagte Hecking.

Matus Bero (l.) hatte die Chance zum 1:0 für den VfL Bochum. Sein Schuss von der Strafraumkante war nicht gefährlich genug.
Matus Bero (l.) hatte die Chance zum 1:0 für den VfL Bochum. Sein Schuss von der Strafraumkante war nicht gefährlich genug. © Marcel Engelbrecht/firo Sportphoto | Marcel Engelbrecht

Er musste dann mit ansehen, wie im Gegenzug das 1:0 für Stuttgart durch Chris Führich fiel. „Da waren wir unsortiert“, sagte Hecking, der dann aber sah, dass sich sein Team kurz schüttelte und dann wieder eine riesige Torchance hatte. „Auch da bekommt du im Gegenzug ein Tor.“ Mit dem 0:2, der eingewechselte Justin Diehl traf nach Vorarbeitet des ebenso eingewechselten Fabian Rieder, war das Spiel entschieden. „Wir haben eine ordentliche Leistung gezeigt“, sagte Hecking. „Wir müssen aber vor den Gegentoren besser verteidigen und müssen nach vorne konsequenter sein.“

Der VfL Bochum wird bis zum Saisonende gegen den Abstieg spielen

Ihm sei aber ohnehin klar, dass sein Team eben jetzt nicht in jedem Spiel punkten werde. „Davon müssen wir ausgehen“, sagte er. „Das ist erwartbar.“ Am Ende des Tages sei die Enttäuschung über die neunte Niederlage im elften Spiel dann aber doch da. „Durch zwei Umschaltmomente werden wir heute geschlagen. Das wir gegen den Abstieg spielen, wird uns begleiten bis zum Ende der Runde. Aber klar ist, dass wir mit dem Ball besser werden müssen.“

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„Ärgerlich“ fand auch Moritz Broschinski die 0:2-Niederlage durch Tore von Chris Führich nach 53 Minuten und Justin Diehl nach 72 Minuten. Er hatte die beste Bochumer Chance des Spiels aus Bochumer Sicht, sein Kopfball nach einer Hereingabe von Maxi Wittek aber verfehlte das Tor weit. Er wartet weiter auf sein erstes Tor.

Gute Ansätze zu zeigen, reicht dem VfL Bochum gegen Stuttgart nicht

„Wir haben viel Aufwand betrieben, letztendlich wurden wir durch Kleinigkeiten bestraft“, sagte er. „Wir haben die Chance durch Matus Bero, Stuttgart macht das Spiel schnell. Ein Diagonal-Ball reicht dann. Chris Führich macht es dann aber auch nicht so schlecht. Wir können aber versuchen, es besser zu verteidigen, weil wir da schneller hinter den Ball kommen müssen. Dass sind die Kleinigkeiten, die dann entscheidend sind und weh tun.“

Ein Rückschlag sei die Niederlage aber nicht. „Zu allererst wollen wir auch ein Spiel beim Vizemeister gewinnen. Darum geht es. Das ist in der Kreisliga C so und in der Bundesliga. Man geht in ein Spiel, um es zu gewinnen. Ich sehe es aber auf keinen Fall als Rückschritt. Natürlich fahren wir jetzt nach Hause und ärgern uns. Aber wir können viel aus dem Spiel mitnehmen.“

Die Fans des VfL Bochum betreiben erneut Aufbauarbeit

Das Team habe gute Ansätze gezeigt, habe über weite Strecken kompakt gestanden. „Stuttgart ist aus meiner Sicht auch ungeduldig geworden, weil es nicht so geklappt hat, die Räume zu bespielen, die sie bespielen wollten. Wir hätten mehr mitnehmen können.“

Das sah auch Philipp Hofmann so. Der Sturmpartner von Broschinski merkte völlig zu recht an, dass sein Team gegen Stuttgart zu wenig zweite Bälle gewann. „Das muss man aber gegen so einen Gegner wie Stuttgart.“ Wichtig sei zudem, jetzt weiter zu arbeiten, an sich zu glauben. So wie die Fans des VfL Bochum es tun.

Nach dem Spiel machte sich die Mannschaft auf dem Weg in die Kurve. „Die Fans haben uns bestätigt, dass es eine gute Leistung war. Sie glauben an uns und stehen immer hinter uns.“

Hofmann weiß aber auch, dass möglichst bald ein Sieg kommen muss. „Mit Leverkusen und Stuttgart hatten wir jetzt zwei richtig starke Gegner. Jetzt kommen Gegner, die mehr auf unserer Augenhöhe sind. Wir müssen alle daran glauben, dass es mit dem ersten Sieg jetzt möglichst bald klappt. Wir werden weiter arbeiten.“

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