Bochum. Der VfL Bochum hat seinen nächsten Top-Neuzugang verpflichtet. Der Niederländer Dani de Wit kommt von AZ Alkmaar. Die Hintergründe.
Am Tag des Mannschaftstraining des VfL Bochum zum Start der vierten Bundesliga-Saison in Serie hat der VfL Bochum einen weiteren Zugang verpflichtet: der Offensivspieler Dani de Wit kommt ablösefrei von AZ Alkmaar an die Castroper Straße. Am Mittwoch bestand er den Medizincheck und unterschrieb anschließend einen Vertrag bis 2028. Damit schließt VfL-Sportdirektor Marc Lettau mit seinem Team eine weitere Kader-Lücke und stach wie schon bei Ibrahima Sissoko (kommt von Racing Club Strasbourg) namhafte und finanzkräftigere Konkurrenz aus.
Der Deal ist nach Informationen dieser Redaktion vor allem aufgrund der frühen Kontaktaufnahme vor einigen Monaten zum Spieler zustande gekommen. Lettau und sein Team zeigten dem 26-Jährigen schon im Frühjahr auf, wohin der Weg des VfL Bochum führen soll. Das hat den Niederländer offenbar nachhaltig beeindruckt. „Wir freuen uns, dass sich unsere Vorbereitung und unser frühzeitiges Interesse ausgezahlt haben und wir Dani de Wit von einem Wechsel zum VfL Bochum überzeugen konnten, denn wir waren bei weitem nicht der einzige Verein, der sich für ihn interessiert hat“, sagt VfL-Sportdirektor Marc Lettau.
Mit de Wit kommt ein Offensivmann zum VfL Bochum, der dem neuen Trainer Peter Zeidler viele Möglichkeiten bietet und gut ins neue Spielsystem passen könnte. Er kann sowohl im Mittelfeldzentrum als auch im Sturm spielen, wodurch de Wit anders als der zu Borussia Mönchengladbach ablösefrei abgewanderte Kevin Stöger kein klassischer Spielmacher ist. Vielmehr überzeugt der Niederländer mit seiner körperlichen Präsenz und seiner Abschlussstärke. Ihn zeichnet eine aggressive Spielweise, er kann mit seiner Zweikampfqualität auftrumpfen und viele Bälle abfangen. Gerade im Abstiegskampf der Bundesliga könnte das ein großes Plus sein.
VfL Bochum: De Wit überzeugt mit Offensiv- und Defensivqualitäten
Der 26-Jährige aber ist eindeutig nicht auf seine Defensivstärke zu reduzieren. In der Offensive hat er große Qualitäten, agiert oft als Spieler, der zwischen Mittelfeld und Sturm pendelt. Taktisch und technisch bringt er durch seine Ausbildung bei Ajax Amsterdam eine Menge mit, hat zudem in den vergangenen Jahren die Fans in Alkmaar durch seine Ausdauer überzeugt.
Auch ohne Ball kann er sich gut positionieren, wie Taktik-Experten aus den Niederlanden bestätigen. De Wit gilt als Führungsspieler, der vorneweg geht und gute Entscheidungen fällt. Anders als Stöger bereitet er nur sehr wenige torgefährliche Aktionen vor.
Viel mehr liegen seine offensiven Stärken im eigenen Abschluss - auch aus der Distanz. Zudem ist er bei Standards stehts gefährlich, weil ihm ein gutes Kopfballspiel attestiert wird. Diese Qualitäten hatten auch andere Klubs auf den Plan gerufen. Vor allem aus Italien gab es nach Informationen dieser Redaktion großes Interesse, aber auch aus England und der Bundesliga.
Am Ende aber setzte sich Bochum durch - mit einem klaren Plan und - so hört man - hochprofessionellen wie hartnäckigen Gesprächen. Am Wochenende gab der Spieler nach Informationen dieser Redaktion seine mündliche Zusage, am Dienstag wurden die letzten Vertragsdetails geklärt. Nach Informationen dieser Redaktion ging es bis zum Schluss darum, was mit dem hochveranlagten Spieler im Falle eines Abstiegs passieren würde. Dani de Wit war es zudem wichtig, dass der Deal früh im Sommer finalisiert wird, damit er sich möglichst von Beginn an dem neuen Trainer zeigen und mit den neuen Kollegen einspielen kann. „Der Klub, die Fans, das Stadion – all das hat mich dazu bewogen, mich für den VfL zu entscheiden“, sagte de Wit selbst.
VfL Bochum: Transferplanungen noch nicht beendet
In Alkmaar hatte sich de Wit nach seinem Wechsel von Ajax Amsterdam im Jahr 2019 schnell zum Stammspieler entwickelt und verpasste Partien in der Regel nur aufgrund von Verletzungen. Auch im Europapokal spielte er eine wichtige Rolle. In der Jugend durchlief er die Nachwuchs-Nationalmannschaften der Niederlande.
Er bringt also auch internationale Erfahrung mit nach Bochum, wo er zu den Gutverdienern gehören wird. Dem Vernehmen nach hätte er aber bei einem anderen Klub im Ausland mehr verdienen können. Lettau aber überzeugte ihn vom Projekt VfL. Dazu beigetragen haben dürfte allerdings auch die Nähe zu seiner niederländischen Heimat.
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Mit Sissoko und de Wit hat der VfL Bochum nun zwei erfahrene, aber immer noch entwicklungsfähige Spieler verpflichtet, die den Verein auch in der vierten Saison in der Bundesliga halten sollen. Abgeschlossen ist die Planung durch die qualitativ hochwertigen Zugänge aber noch nicht. Obwohl de Wit ein Offensivspieler ist, soll nach Möglichkeit noch ein weiterer Akteur für diese Positionsgruppe kommen. Mit Samuel Bamba unterschrieb bereits vor gut drei Wochen ein Flügelspieler an der Castroper Straße.
VfL Bochum will auch in der Defensive nachlegen
Aber auch in der Innenverteidigung will der VfL Bochum nach Möglichkeit nachlegen. Ein Linkfuß wird gesucht. Mickael Nade von AS Saint-Etienne wird es aber vorerst nicht.
Auch auf der Torhüter-Position guckt sich Bochum trotz der Verpflichtung von Patrick Drewes noch um. Gut möglich, dass spätestens im August noch ein Keeper auf Leihbasis kommt.