Belek.. Außenverteidiger Timo Perthel würde gerne seinen Vertrag mit dem VfL verlängern und nach Jahren der Wanderschaft länger in Bochum verweilen.

Die Zahl 24 hat er sich hinten am Hals eintätowieren lassen. Für immer und ewig. An einem 24. im Mai hat er seine Ramona geheiratet. Die 24 ist seine Trikotnummer. Sie soll es bleiben. Beim VfL Bochum. Wohl nicht für immer und ewig. Aber auf jeden Fall über diese Saison hinaus. Dank eines neuen Vertrages.

„Von mir aus gerne”, sagt Timo Perthel ganz entspannt nach dem Training am Dienstagvormittag, bei einem Plausch auf dem Fußweg vom Trainingsplatz zurück zum Hotel auf der riesigen Anlage des Kaya Palazzo in Belek.

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Der Vertrag des Linksverteidigers läuft im Sommer aus, es gab ein erstes kurzes Gespräch mit dem Vorstand. Inhalt: „Der Verein will mich halten, ich will gerne bleiben. Jetzt müssen wir schauen, dass wir uns einigen.”

Perthel fühlt sich wohl im Revier

Das sollte klappen, zum Vorteil beider. Der VfL kann weiter mit seinem starken Linksverteidiger planen, der immer wieder auch zum Linksaußen mutiert. Und Perthel kann nach Jahren der ständigen Wanderschaft dort bleiben, wo er sich mit seiner Frau Ramona und seinem Sohn Luis (bald 2) wohl fühlt: im Revier, in Bochum.

Nach seiner Jugendzeit in Bremen hatte er jede Saison einen neuen Klub, über Sturm Graz, Hansa Rostock, MSV Duisburg und Eintracht Braunschweig landete der Bartträger in Bochum vor anderthalb Jahren. „Die Jungs sind klasse, die Stadt, das Stadion, die Fans”, schwärmt Perthel. „Das passt.”

Konstantere Leistungen als im Vorjahr

Ebenso wie die Ambition, weiter oben anzugreifen. Den Aufstieg hat der 26-Jährige auch für diese Saison noch nicht abgeschrieben: „Bei der Qualität, die wir haben, ist alles möglich. Dafür müssen wir aber konstanter werden als in der Hinrunde.”

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Perthel selbst spielte konstanter als im Vorjahr, meist auf hohem Niveau. Er hat sich weiter entwickelt unter Trainer Gertjan Verbeek. Vor allem im Offensivspiel: „Meine Flanken finden häufiger ihr Ziel.” Auch dank des Trainings. Perthel drückt es so aus: „Ich kann mein Pensum jetzt das ganze Spiel abrufen, kann hoch- und runterrennen, ohne hinterher ins Krankenhaus zu müssen.”

Perthel greift nach Verletzung wieder an

Diese Kraft, diese Ausdauer benötigt Perthel. Er ist kein Edeltechniker, eher ein rustikaler Typ, der defensiv nicht immer die richtige Entscheidung trifft, der dazwischengeht ohne Rücksicht auf sich und andere. Seine Dynamik, seine Wucht, seine Flankenläufe aber sind eine Waffe des VfL, die bloße Statistik drückt das nur unzureichend aus. Sieben Torvorlagen in der vergangenen Saison stehen da zu Buche, zwei sind es in dieser Spielzeit. Hinzu kommt ein Treffer, das 1:0 im Hinspiel gegen seinen Ex-Klub MSV. Es war das erste Heimtor der Saison. Endstand: 3:0.

Im Rückspiel, beim trostlosen 0:0, fehlte Perthel. Eine Rückenproblematik führte zu Schmerzen, die sich über die Hüfte bis ins Bein zogen. Das zwang ihn schon in der Vorsaison zu ein paar Wochen Pause. Jetzt sei die Verletzung weitgehend überstanden. „Ich bin jeden Tag bei den Physios, die machen das super, wir haben das im Griff”, sagt Perthel gut gelaunt vor dem trainingsfreien Montagnachmittag: „Ich kann Gas geben.”