Bochum. Mit dezimiertem Kader hat die Trainingswoche beim VfL Bochum vor dem Spiel gegen den HSV begonnen. Zoller droht erneut auszufallen.
Die Trainingswoche ist diesmal kurz beim VfL Bochum, dem Tabellenführer der 2. Liga. Bereits am Freitag steigt im Vonovia Ruhrstadion (18.30 Uhr/Sky) das Topspiel gegen den Hamburger SV. Für Simon Zoller könnte die Partie noch zu früh kommen.
Es war ein taktischer Wechsel, den Trainer Thomas Reis in der Nachspielzeit vornahm beim 2:1-Sieg in Fürth, um etwas Zeit zu gewinnen. Und doch ließ er tief blicken. Tarsis Bonga durfte aufs Feld. Silvere Ganvoula blieb auf der Bank, nachdem Reis zuvor bereits Milos Pantovic und Herbert Bockhorn für die müde gelaufenen Außenangreifer Gerrit Holtmann und Danny Blum eingewechselt hatte.
Zulj und Eisfeld steigen erst am Dienstag wieder komplett ein
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Viele, vielleicht auch Gegner Fürth hatten mit dem Torjäger der Vorsaison in der Startelf gerechnet als Zoller-Ersatz, der seit der Partie gegen Würzburg (3:0) an muskulären Problemen laboriert. Reis aber brachte nicht Ganvoula, sondern Thomas Eisfeld, der das Mittelfeld stärkte. Und er zog Robert Zulj weiter nach vorne. Eisfeld und Zulj trainierten am Montag zwar wegen leichterer Blessuren nur dosiert, sollen aber am Dienstag wieder komplett dabei sein.
Die Taktik ging auf. Gegen Fürth.
Gegen den anders formierten Hamburger SV werden die Karten neu gemischt, die Reis naturgemäß nicht offenlegt. „Jeder hat die Chance, im Training Vollgas zu geben und sich anzubieten“, betonte Reis am Montag.
Simon Zoller konnte am Montag noch nicht mit dem Team trainieren
Elf-Tore-Mann Zoller wäre sicherlich erste Wahl, wenn er rechtzeitig fit wird. Am Montag aber konnte er weiterhin nur individuell arbeiten. Kann er auch am Dienstag nicht mit der Mannschaft trainieren, wird Reis vermutlich kein Risiko eingehen. „Die Saison“, sagt er, „ist noch lang, wir haben noch zehn schwere Spiele vor der Brust.“
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Die Saison geht nach der HSV-Partie erst zehn Tage später weiter, mit dem Auswärtsspiel bei der heimstarken Fortuna aus Düsseldorf am Montag, 22. März (20.30 Uhr). Bis dahin sollte Zoller wieder in Form sein, ehe die Länderspielpause ansteht.
Ganvoula oder Novothny könnten Zoller ersetzen
Gegen den HSV könnte es Reis erneut mit Zulj und Eisfeld, mit der Fürther Erfolgsformel probieren. Wahrscheinlicher aber ist es, dass Zulj wieder als echter Zehner seine Kreise ziehen darf im eigenen Stadion. Dann käme Ganvoula ins Spiel. Oder Soma Novothny. Letzterer ist lauffreudiger, der bessere Anlaufspieler. Ganvoula, trotz seiner andauernden Formschwäche in dieser Spielzeit (erst ein Tor), bleibt aber der Mann mit dem besseren Abschluss.
Tarsis Bonga hat sich nach seiner zweimonatigen Verletzungspause zwar wieder herangekämpft. Der Neuzugang kommt aber erst auf sechs Kurzeinsätze, zeigte mitunter ebenso wie in Testspielen defensiv noch arge Probleme.
Bockhorn ist die erste Alternative für den gesperrten Gamboa
Verändern muss Reis seine Fürth-Elf auf jeden Fall. Denn Rechtsverteidiger Cristian Gamboa ist nach seiner zehnten Gelben Karte gesperrt. Für ihn ist Herbert Bockhorn die erste Alternative. Der 26-Jährige hat Gamboa bereits in Regensburg (2:0) als Rechtsverteidiger ordentlich vertreten. Zudem sammelte er als Blum-Ersatz in diesem Jahr in sieben Partien von Beginn an viel Spielpraxis auf der offensiven Bahn. In Fürth wurde er eingewechselt und nach einem Zusammenprall noch auf dem Platz behandelt, konnte dann aber weiterspielen und am Montag auch trainieren.
Unabhängig davon, wen der Trainer ins Rennen schickt, ist das Ziel klar: Ein Sieg soll her gegen den HSV. Wie im Hinspiel, als Bochum mit 3:1 triumphierte. Reis sagt: „Wir sind Tabellenführer, und wir wollen diesen Platz nicht nur verteidigen, sondern den Vorsprung mit aller Macht ausbauen.“