Hamburg. . Die Ausnahmemannschaft des THW Kiel holte sich beim Final-Four-Turnier in Hamburg gegen die SG Flensburg-Handewitt auch den Pokal. Und macht sich nun berechtigte Hoffnungen auf den Triumph in der Champions League.
Diesen THW Kiel kann offenbar nichts und niemand stoppen. Fünf Tage nach dem Gewinn der deutschen Handball-Meisterschaft sprangen Filip Jicha, Daniel Narcisse, Dominik Klein und Co. schon wieder ausgelassen durch eine Halle. Diesmal war’s die O2-Arena in Hamburg, und gefeiert wurde am Sonntag die nächste Trophäe. Mit einem 33:31 (15:15) im Finale über die SG Flensburg-Handewitt hatte sich die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason auch den Pokal gesichert. Damit hat das Ausnahme-Team in dieser Saison die Chance, alle Sterne auf einmal vom Handball-Himmel zu holen.
Schon am nächsten Sonntag tritt der THW an gleicher Stelle erneut an und wird dann versuchen, seine makellos weiße Weste nach 29 Siegen beim HSV auch in der 30. Bundesliga-Partie zu verteidigen. Und Ende Mai greift er dann beim Final Four in Köln auch noch nach der europäischen Krone und damit dem Titel der Champions League.
Kiels Trainer Alfred Gislason schwärmt
„Das war Handball auf höchstem Niveau“, schwärmte selbst Kiels Trainer Alfred Gislason nach dem Endspiel. „Das ist ein super Erfolg, wir sind einfach eine geile Truppe, die füreinander kämpft“, sagte sein Rückraumspieler Kim Andersson. In der Neuauflage des Vorjahres-Finales hatte die SG Flensburg-Handewitt den Favoriten erheblich stärker gefordert als noch vor zwölf Monaten. „Damals waren wir nach dem Halbfinale, das wir sehr knapp gegen die Rhein-Neckar-Löwen gewonnen hatten, vielleicht zu früh zufrieden“, hatte Rechtsaußen Lasse Svan Hansen vor der Begegnung angekündigt, „das wird uns diesmal nicht wieder passieren“.
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Tatsächlich hielt Flensburg das Spiel bis zur Mitte der zweiten Halbzeit offen, dann wurden ein paar kleine Fehler des Herausforderers brutal bestraft. Zwei, drei Ballverluste, zwei, drei Tempogegenstöße des THW – und plötzlich lag Flensburg mit fünf Toren hinten. Gegen Ende wurde es zwar noch einmal enger, aber die Heimreise konnte Kiel wieder einmal mit einer Trophäe und als großer Sieger antreten.
Als großer Verlierer blieb der HSV Hamburg zurück. Mit einer 25:27 (13:15)-Niederlage gegen Kiel hatte der inzwischen entthronte Vorjahres-Meister im Halbfinale auch die letzte Chance verspielt, in dieser Saison doch noch irgendeinen Titel zu holen.
„Vorzuwerfen haben wir uns gar nichts“, meinte der schwedische HSV-Torhüter Dan Beutler hinterher, „wir haben gegen diese Weltklasse-Abwehr immerhin 25 Tore geworfen. Am Ende hatte Kiel das Glück, das wir in diesem Jahr nicht haben.“ Und dann sagte er noch: „Aber die dürfen doch nicht alles gewinnen.“
In einer Woche hat sein Team die Möglichkeit, den totalen THW-Durchmarsch zu verhindern. Es wird – zumindest in der Bundesliga – vielleicht schon die letzte sein…