Düsseldorf. . Borussia Düsseldorf kann die Play-offs nur mit Schützenhilfe erreichen. Das Verpassen der Tischtennis-Meisterrunde wäre erstmalig in ihrer Geschichte.

Die Situation ist neu: Am Ostermontag (15 Uhr) wird in der Tischtennis-Bundesliga der letzte reguläre Spieltag der Saison ausgetragen, und Borussia Düsseldorf ist noch nicht für die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Es sieht für den Rekordmeister sogar sehr schlecht aus: Nur mit einem Sieg beim Karlsruher Schlusslicht ASV Grünwettersbach und einer zeitgleichen Niederlage des direkten Konkurrenten Bergneustadt gegen Kellerkind Mühlhausen kann Düsseldorf Platz vier und damit den letzen Play-off-Platz noch erreichen.

Auch interessant

Dem Team um Top-Star Timo Boll droht ein historisches Aus. An ein Ausscheiden vor der Meisterrunde kann sich Borussias Manager nicht erinnern. Andreas Preuß, der seit 1984 bei der Borussia ist, als Spieler, Trainer und Manager Meister wurde, sagt: „Das ist noch nie passiert. Ich glaube, auch als noch acht Vereine in den Play-offs spielten, waren wir immer dabei.“ Düsseldorf gehört seit 1967 zur Bundesliga.

Sieben Titel in neun Jahren

Borussia Düsseldorf ist im Tischtennis das, was der FC Bayern im Fußball ist. Bislang galt die Regel: Egal, wie es läuft, am Ende wird Düsseldorf Meister. Sieben Titel sammelten sie in den vergangenen neun Jahren, fünf in Serie. „Wir haben den nationalen Markt total dominiert, das war diese Saison nicht so. Für die Attraktivität der Liga ist das sogar gut“, sagt Preuß. Und Düsseldorf? Fällt der erfolgsverwöhnte Klub nun in ein Loch? „Nein, dafür sind wir zu lange dabei. Und selbst diese Saison konnten wir mit einem Titel abschließen.“ Borussia wurde Pokalsieger.

Auch interessant

Die schwache Saison erklärt der 53-Jährige auch durch äußere Umstände: Timo Boll fiel nach einer Operation fast komplett aus, auch Patrick Franziska, Kamal Achanta und Panagiotis Gionis wurden von Verletzungen gestoppt. Hinzu kam der volle Wettbewerbskalender. „Olympia steht vor der Tür, die Spieler wollen sich international zeigen“, sagt Preuß, betont aber: „Ich will damit nichts entschuldigen, wir haben auch selbst zu viele Chancen vergeben. Für uns ist das eine Katharsis, eine Reinigung. Wir werden das Team zur neuen Saison verjüngen, bauen eine neue Halle für noch bessere Bedingungen.“ Die Borussia soll stark aus dem Tief hervorgehen.

Und wenn am Montag doch alles anders kommt? „Dann machen wir eine Flasche Sekt auf und wollen unbedingt Deutscher Meister werden.“