Dubai. . “Ana auf den Flügeln der Liebe“ titelte die Presse einst über das Hoch von Tennisspielerin Ana Ivanovic. Ein Grund: Ihr Freund Bastian Schweinsteiger.

Seine Baseballkappe hatte er, jedenfalls zu Beginn eines dramatischen Abends im Tennispalast von Dubai, ganz tief ins Gesicht geschoben. So, als wolle Bastian Schweinsteiger der Fotografenschar keine Chance auf ein ordentliches Foto geben und gönnen. Doch mit jeder Minute und mit jedem gewonnenen Punkt seiner Herzensdame Ana Ivanovic im Duell mit der topgesetzten Rumänin Simona Halep vergaß der deutsche Fußball-Weltmeister seine Verschleierungsstrategie und alle Diskretion. Am Ende reckte Schweinsteiger, der oberste Einpeitscher, direkt am Centre Court im Gleichklang mit der Siegerin Ivanovic die Fäuste in den Himmel.

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Was schon für andere gemeinsame Turnierbesuche Schweinsteigers galt, für die Aufregungen rund um prickelnde Zweikämpfe seiner Freundin, das gilt auch in Dubai, der schillernden Millionenmetropole am Arabischen Golf: Keiner jubelt und leidet so schön wie Schweinsteiger, keiner spielt im Gefühlskino mit vergleichbarer Intensität wie der kantige Kicker. „Schweinsteiger hat sich mal wieder als Cheerleader betätigt“, spottete die englische Zeitung Daily Mail über den Bayern, den Manchester-United-Übungsleiter Louis van Gaal wegen einer Knieverletzung in Urlaub geschickt hatte. Ob der Niederländer dabei allerdings an eine sehr lange Flugreise seines früheren Bayern-Protegés nach Dubai gedacht hatte? Inklusive des stundenlangen Sitzens auf den Tribünen der Tenniscourts? Das weiß wohl nur Schweinsteiger. Zumindest Ivanovic scheint seine Anwesenheit aber gut zu tun.

Murrays Schwiegervater hilft

„Ana auf den Flügeln der Liebe“ hatte im letzten Frühling die französische Sportbibel L´Èquipe gedichtet, als Ivanovic bei den French Open ins Halbfinale vorgestürmt war. An ihrer Seite auch damals: Schweinsteiger, die deutsche WM-Heldenfigur. Als erster Motivator auf der Ehrentribüne war er unübersehbar für ein globales TV-Millionenpublikum. Seit jenen Tagen geht es aufwärts für die Serbin, zurzeit rangiert sie auf Platz 17 der Tennis-Hitparade, hat die Top Ten vor Augen. „Ich kann Tennis wieder genießen“, sagt Ivanovic, „früher war die Tour wie eine Tretmühle. Ich war nahe dran, aufzuhören.“

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Auch beflügelt vom privaten Glück gelingen der 28-Jährigen wieder Coups wie der 7:6, 6:2-Achtelfinalsieg in Dubai gegen Favoritin Halep. Sie sei wieder in der Lage, so Ivanovic, „um die großen Trophäen mitzuspielen. Und nicht nur davon zu träumen“. Für das „Traumpaar des Sports“ (Gulf News) geht es in Dubai beschaulich zu, ohne wilde Belagerungszustände von Paparazzi. Ivanovic und Schweinsteiger können unbedrängt ihrer Wege gehen. Und Ivanovic lässt die dunkleren Tage ihrer Karriere hinter sich – eine Zeit, in der nicht wenige schon über einen Abschied spekulierten. „Ich wusste nicht mehr ein noch aus“, sagt die French-Open-Siegerin des Jahres 2008, „ohne Selbstvertrauen wird alles chaotisch.“

Erst der Engländer Nigel Sears, der Schwiegervater von Andy Murray, brachte wieder Ruhe in Ivanovics Spiel. „Ich kämpfe wieder gegen meine Gegnerinnen, nicht gegen mich selbst“, sagt Ivanovic. Die Gewichtung ist also klar verteilt: Ivanovic spielt die Hauptrolle auf dem Centre Court, Schweinsteiger ist der Fan. Auf dem Tennisplatz, so verriet Ivanovic, sei ihr Wunschpartner im Doppel aber ein anderer – Roger Federer.