Beaver Creek. Nach Bode Millers Super-G-Sturz bei der Heim-WM muss der US-Skistar operiert werden. Ob der 37-Jährige nochmal zurück auf die Piste kann, ist unklar.
Mit erhobenem Daumen präsentierte sich Ski-Star Bode Miller kurz nach seiner Knie-Operation im Krankenbett. "Ich bin glücklich, es könnte schlimmer sein", twitterte der US-Held. Stunden zuvor war der 37-Jährige bei der Heim-WM Beaver Creek beim Super-G-Sieg des Österreichers Hannes Reichelt am Donnerstag schwer und vor allem spektakulär gestürzt. Die vielbeachtete Rückkehr nach seiner Bandscheiben-Operation im November endete vor den Augen seiner Ehefrau, der Beachvolleyballerin Morgan Miller, dramatisch. Und mit der Frage: Kehrt der gezähmte Rebell des alpinen Skirennsports noch einmal in den Weltcup-Zirkus zurück?
"Bei Bode weiß man nie. Ich hoffe, er findet die Motivation, um nochmals Gas zu geben", sagte US-Alpindirektor Patrick Riml. "Es kann sein, dass es ihn jetzt so anzipft, dass er erst recht deswegen weiter macht. Einfach, weil da noch ein paar Sachen sind, die er noch gewinnen will. Ich hoffe das. Denn der Skisport braucht Typen wie ihn."
Diesen Winter kein Comeback
In diesem Winter freilich wird der Kombinations-Olympiasieger von 2010 wohl nicht mehr auf die Piste zurückkehren. "Er soll jetzt auf seine Gesundheit schauen, das dauert eh drei bis vier Monate", sagte Riml. Es wird spannend. Miller arbeitet längst an seinem zweiten beruflichen Standbein, dem Pferderennsport.
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Miller, der als einer von nur fünf Skirennfahrern in allen fünf alpinen Disziplinen Weltcup-Siege gefeiert hat, war unmittelbar nach seinem Sturz bei der Heim-WM in einem Krankenhaus in Vail operiert worden. Der viermalige Weltmeister war auf der Raubvogel-Piste in Beaver Creek an einem Tor hängen geblieben, in der Luft gedreht worden und hart auf den Rücken gekracht. Ein Ski schlitzte ihm dabei unterhalb der Kniekehle die Wade auf. Dadurch wurde eine Sehne des Knies durchtrennt.
Miller müsste mit Paukenschlag abtreten
Immer wieder flimmerte Millers Abflug mit Überschlag nach zwischenzeitlicher Bestzeit in Zeitlupe über die Bildschirme. Irgendwie könnte der Sturz das logische Ende einer spektakulären Ski-Karriere gewesen sein. Denn einer wie Miller, muss eigentlich mit einem Paukenschlag von der Sport-Bühne abtreten. Und Weltmeister ist er ja nun nicht geworden.
Zweimal hatte der erfolgreichste alpine Skifahrer der USA den Gesamtweltcup gewonnen. 33 Weltcupsiege hat er mal mehr, mal weniger ausschweifend gefeiert. 2006 gab er in einer Fernsehsendung zu, auch schon mal unter Alkoholeinfluss Rennen gefahren zu sein. Zwischenzeitlich sagte sich der Rebell vom US-Skiverband los, trainierte in Eigenregie und war mit seinem Wohnmobil in den Bergen unterwegs. Er hat sich mit Skifunktionären angelegt, für mehr Sicherheit gestritten und auch im Privatleben für Schlagzeilen gesorgt. (dpa)